Gelsenkirchen. . Werbeplakate erinnern bis zum 13. Mai an Ausstellungen und Kunstaktionen in der Galerie an der Weberstraße.
Zehn Jahre „Kunst in der City“: Die gebürtige Chilenin Jenny Canales blickt in diesen Tagen in ihrem Atelier an der Weberstraße 64 in der Altstadt auf ein kunstvolles Jahrzehnt zurück. „Ende Mai 2006 habe ich, damals gemeinsam mit meinem Spanisch-Schüler Frank Heitkamp, dieses kleine Atelier hier eröffnet“, erinnert sich die gebürtige Chilenin, die seit den 1970er Jahren in Gelsenkirchen wohnt und sich der Literatur und Kultur verschrieben hat.
„Wir hatten damals lange nach einem geeigneten Ort für Ausstellungen und Lesungen gesucht und waren froh, als wir dieses ehemalige Ladenlokal angeboten bekamen“, blickt Jenny Canales zurück. Inzwischen führt sie das Atelier alleine.
Fast monatlich neue Ausstellungen
Seit der Eröffnung, die am 26. Juni 2006 offiziell an der Weberstraße gefeiert wurde, hat Canales hier fast monatlich eine neue Ausstellung organisiert: „Ich hatte Künstler aus Russland, der Ukraine, Kuba, Spanien und Kanada hier“, sagt sie stolz – und Sieglinde Köpsell, die hier ebenfalls schon ausgestellt hat, ergänzt: „Das ist schon unglaublich, wie viele verschiedene Leute in den letzten zehn Jahren hier waren — und wie viele Künstlerfreundschaften sich dabei gebildet haben.“
Einen regen Austausch von Künstlern und Literaten aus dem Stadtgebiet gibt es auch mit dem „Museum Fünte“ in Mülheim, das Frank Bruns fast zeitgleich eröffnete: „Für viele der Künstler und Autoren, denen wir Raum gegeben haben, waren diese Orte ein echtes Sprungbrett“, betont Bruns.
Gemeinsam will man mit einer Gedenklesung am heutigen Donnerstag, 12. Mai, ab 19.15 Uhr im Atelier „Kunst in der City“ an der Weberstraße an den Literaten Michael Starcke erinnern, der Mitte Februar überraschend starb. Wie oft er zuvor im Gelsenkirchener Atelier zu Gast war, kann man hier übrigens von den Wänden ablesen: Denn Jenny Canales hat sämtliche Werbeplakate von Ausstellungen, Kunstaktionen und Lesungen aufbewahrt und nun die Atelierwände damit bestückt.
Wer mag, kann auch durch dicke Ordner mit Ankündigungen und Pressetexten blättern – und gemeinsam mit Jenny Canales in Erinnerungen schwelgen.