Gelsenkirchen. Die vierte Auflage des Stadtradelns startet am 21. Mai. Jeder geradelte Kilometer spart CO2ein und ist gut für die Gesundheit.
In einer Stadt, die Zukunft 2030+ schreibt, stehen einmal im Jahr drei Wochen lang hunderte Gelsenkirchener auf beeindruckende Weise zusammen: Wenn es nämlich um das Stadtradeln geht, um Klimaschutz und Gesundheit oder umgekehrt. 867 Menschen traten allein im vergangenen Jahr für die gute Sache in die Pedalen, radelten 224 104 Kilometer – umgerechnet exakt 5,59 mal um die ganze Welt – und waren anschließend topfit.
Ein Blick auf die vergangenen drei Jahre deckt ein noch imposanteres Zahlenwerk auf: Rund 550.000 Kilometer haben die Teilnehmer in den drei voran gegangenen Aktionen insgesamt erradelt. Das entspricht der fast 14-maligen Weltumrundung. Und, ganz wichtig: Diese im Sattel zurück gelegten Kilometer entsprechen 79,971 Kilogramm CO2, die eingespart wurden. Damit hat sich Gelsenkirchen als radelnde Kommune in der Metropole Ruhr allerdings die Messlatte für die vierte Auflage selbst sehr hoch gesteckt.
Am Samstag, 21. Mai, ist es soweit: Um 14 Uhr fällt am Hans-Sachs-Haus der offizielle Startschuss zur vierten Auflage des Stadtradelns. Etwa zwei Stunden dauert die Tour zum Auftakt.
Der Weg zur Arbeit oder zur Schule, die Radtour in der Freizeit, die kurzen strecken zum Supermarkt, zur Post, in die City ... Jeder Kilometer zählt quasi doppelt: für ein besseres Klima und für die eigene Gesundheit. Radeln bringt Schwung in die vom langen Winter müde Muskulatur. Und pro Kilometer 144 Gramm CO2 weniger ins ohnehin schon kranke Klima.
Gelsenkirchen radelt als Kommune der Metropole Ruhr
Was das sportliche Erholungsradeln angeht, so bietet Gelsenkirchen feine Möglichkeiten. Nicht ganz so schön sind noch viele innerstädtische Radwege (oder noch fehlende), an erster Stelle vielleicht die Kurt-Schumacher-Straße im Süden der Stadt. Allerdings bietet das Stadtradeln hier einmal mehr die gute Möglichkeit, Schwachstellen und Holperstrecken aufzudecken und diese auch anzumahnen.
„Ich bin froh, dass es uns wieder gelungen ist, die Aktivisten zu mobilisieren“, sagt Stadtdirektor Dr. Manfred Beck mit Blick auf das aGEnda21-Büro und das Referat Umwelt. Wie immer radelt Gelsenkirchen als Stadt, zum dritten Mal aber auch als Kommune innerhalb der Gruppe Metropole Ruhr des RVR, was die finanzielle Beteiligung für die einzelnen Städte günstiger gestaltet.
Werner Rybarski (aGEnda-Büro) misst dem Stadtradeln große Bedeutung bei, weil es sich „dem Klimaschutz, dem Projekt ,gut gemischt mobil’ und der Zukunftsstadt 2030+ unterordnet“. Fast philosophisch setzt er nach: „Weniger CO2, weniger Lärm – das ist Gleichgewicht durch Bewegung.“
Die ersten Teams sind bereits registriert, es sollen noch mehr werden
Entstanden ist die Stadtradel-Initiative innerhalb des Klimabündnisses, dem die Stadt Gelsenkirchen seit 2008 als festes Mitglied angehört. Die Aktion trägt längst das Attribut „Win Win“. „Wenn ich radel, tue ich etwas für mich und die Umwelt“, sagt Manfred Beck. Und Gelsenkirchens Klimaschutzmanagerin Susanne Dippel unterstreicht die Kohlendioxid-Einsparung mit den Worten: „In den Kommunen macht der Kfz-Verkehr rund ein Drittel des CO2-Ausstoßes aus.“ Wenn das keine Motivation ist, sich als Mitglied eines Teams oder als neues Team beim Stadtradeln zu registrieren.
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Mitmachen ist wie immer ganz einfach und die ersten der Teams aus den Vorjahren haben sich bereits online auf www.stadtradeln.de registriert Das offene Team tritt dieses Mal unter der Flagge „Zukunftsstadt“ an. Es ist für alle Radler, die kein eigenes Team haben, sich aber einer Gruppe anschließen und dort ihre Kilometer zur Gesamtwertung beitragen möchten. 56 Teams sind 2015 an den Start gegangen. Die Rad-K(n)appen der BP Gelsenkirchen landeten mit 25 258 km auf Platz 1 gefolgt vom Diakoniewerk GE/WAT mit 21 172 km und dem ADFC („Wir sind dabei“) mit 19 197 km. Die Awo GE/Bottrop legte mit 16 181 km eine stolze Leistung und Platz 4 hin.