Gelsenkirchen. Anlage wurde im Revierpark Nienhausen eingeweiht. Durch Kraft-Wärme-Kopplung wird die Treibhausgas-Emission um jährlich 412 Tonnen reduziert.

Wer fragt schon nach den Energiekosten, wenn er in der Sauna im Revierpark den Körper entschlackt oder bei wohligen Temperaturen im Solebad entspannt? Die Stadt schon. Seit gestern erzeugt der Gesundheitspark Nienhausen in Kooperation mit Gelsenwasser durch ein Blockheizkraftwerk einen Teil seines Stroms selbst.

Durch die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung werden Wärme und Strom gleichzeitig hergestellt. Ein Motor, der Erdgas verbrennt, treibt einen Generator an, der Strom erzeugt und eine Leistung von 220 kw bereitstellen kann. Mit der gleichzeitig produzierten Wärme wird auch der Heizbedarf in Gebäuden, im Saunabereich und im Schwimmbecken gedeckt. Der überschüssige Strom wird ins Stromnetz eingespeist.

Ein Musterbeispiel für nachhaltige Technologie

Stadtdirektor Dr. Manfred Beck, gleichzeitig auch Geschäftsführer der Revierpark Nienhausen GmbH, sieht den Einsatz des Heizkraftwerks auch im Rahmen des Wettbewerbs Zukunftsstadt 2030 Plus. Das umweltschonende Verfahren sei ein Musterbeispiel für nachhaltige Technologie. Durch den Einsatz der Anlage spare die Stadt jährlich 80.000 Euro an Energiekosten ein. Er sieht durch den Spareffekt auch eine Zukunftssicherung des umfangreichen Freizeitangebots. Auch aus pädagogischer Sicht könne die ressourcenschonende Technologie gut vermittelt werden. Geplant sei, auch Schulklassen einzuladen.

Längst ist Gelsenwasser kein reiner Wasserversorger mehr. Das Unternehmen ist Betreiber des BHKW, hat 325.000 Euro investiert und die Anlage an die Revierpark GmbH langfristig verpachtet. Vertriebsleiter Thilo Augustin: „Wir verstehen uns als Partner der Kommunen und unterstützen die Stadt gerne bei ökologisch und ökonomisch sinnvollen Projekten.“ Die jährlich gekoppelte Stromerzeugung beträgt 1.430.000 Kilowattstunden und die Wärmeerzeugung 1.644.500 Kilowattstunden.

Fünf Millionen Kilowattstunden Erdgas jährlich

Parkleiter Franz Dümenil sieht das Projekt als zukunftsweisend. Es passe in das neue Angebotsbild des Revierparks mit seiner modernen und vielseitigen Ausrichtung. Wasserspielanlage, Sauna, Sole und vor allem der Bereich Fitness seien bestens platziert. Dümenil: „Wir verbrauchen jährlich fünf Millionen Kilowattstunden Erdgas und fast zwei Millionen Kilowattstunden Strom. Das entspricht dem Energieverbrauch von 500 Haushalten.“ Vor allem im Sole-Außenbecken und im Saunabereich würde viel Energie benötigt. Da böte sich die Kraft-Wärme-Kopplung an, die ökonomisch und unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes ein Riesengewinn sei.

Hans Henneke, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Revierpark GmbH, sieht die Anlage als wichtigen Baustein in der Diskussion um die Zukunft der Revierparks: „Es war zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung.“ Auch die Nutzer können mit ruhigerem Gewissen die erzeugte Wärme genießen. Mit der Anlage wird die Treibhausgas-Emission um jährlich 412 Tonnen reduziert.