Gelsenkirchen. Nach dem Revierderby befreiten Problemfans einen Festgenommenen. Dennoch: Die Polizei spricht insgesamt von einem friedlichen Spieltag.
Den Ultras aus Dortmund „gehörte“ mit der Besetzung der Glückaufkampfbahn am Morgen des Derbys Schalke 04 gegen den BVB wie berichtet die volle Aufmerksamkeit der Polizeikräfte. 184 Personalien wurden festgestellt. Die Beteiligten erwarten Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs.
Die Problemfans aus Schalke legten im Anschluss an die Partie nach: Sie sorgten in der Nachspielphase auf dem Parkplatz D der Arena für Krawall. Eine Gruppe von Schalker Ultras umringte dort einige Fahrzeuge und zündete Pyrotechnik. „Im weiteren Verlauf kam es hier zu einer Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung“, betroffen war ein Dortmunder Fan, so Polizeisprecher Olaf Brauweiler. Die Polizei „konnte die Lage durch den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock vorübergehend beruhigen. Sie nahmen einen der Verantwortlichen fest. Bei dem Versuch ihn zum Streifenwagen zu bringen, wurden aus der Personengruppe Steine auf die Beamten geworfen“, sagt Brauweiler. 200 Problemfans bedrängten sie – der Festgenommene wurde befreit. Mit Unterstützung weiterer Einsatzkräfte konnte die Lage schließlich beruhigt werden. Zumindest ein Steinewerfer konnte identifiziert und festgenommen werden. Die restlichen Angreifer konnten laut Polizei fliehen.
Derby war weitgehend "entspannt und friedlich"
Am Derbytag wurden noch gegen weitere elf Personen Anzeigen geschrieben. Die Delikte: Sachbeschädigung, Körperverletzung, Diebstahl, Beleidigung, auch Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Auch wenn es in der „dritten Halbzeit“ noch einmal an der Arena rund ging, bleibt bei der Gelsenkirchener Polizei der Eindruck von einem weitgehend „entspannten und friedlichen Derby. Es war sehr ruhig. Die ganzen Dinge, die man so kennt wie die ,Laufspiele’ zwischen Polizei und Ultras gab es diesmal nicht. Auch im Stadion war die Stimmung nicht giftig aufgeladen, wie wir das sonst schon erlebt haben“, sagt Brauweiler. „So sollte es auch sein beim Fußball.“