Gelsenkirchen. Konzern legt 2015 um 94,5 auf 996,5 Millionen Euro zu. Allerdings sank das Ergebnis. Gasgeschäft wird für den Geschäftserfolg immer wichtiger.
Wasser wird für Gelsenwasser zum Spartengeschäft mit sinkenden Umsätzen: Die Wasserabgabe ist rückläufig. Mit 228,4 Millionen Kubikmeter lag der Absatz 2015 um 27,5 Millionen Kubikmeter unter dem Vorjahr. Davon entfielen allerdings 21 Millionen Kubikmeter auf den Verkauf der französischen NES zum 28. April 2015.
Mit 284,4Millionen Euro war der Bereich am Gesamtumsatz des Gelsenwasser-Konzerns beteiligt. Zum Vergleich: Der Bereich Gas kam auf 647,9 Millionen Euro, Strom und Abwasser waren mit zusammen gut 64 Millionen Euro am Gesamtumsatz beteiligt. Der lag 2015 insgesamt bei 996,5 Millionen Euro und damit immerhin um 94,5 Millionen Euro über dem Vorjahr – entsprechend zufrieden schaut man beim international aufgestellten Wasser- und Energieversorger in Erle auf ein „erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück“.
Die jetzt vorgelegte Jahresbilanz weist einen Überschuss von 84,4 Millionen Euro (2014: 93 Millionen Euro) aus. Henning R. Deters, der Vorstandsvorsitzende der Gelsenwasser AG, wertet das als „robustes Ergebnis“, zu dem „eine motivierte Belegschaft“, aber auch „die Partnerunternehmen in Deutschland wie im Ausland“ beigetragen hätten. Den Ergebnisrückgang insgesamt erklärt Deters „im Wesentlichen mit außerordentlichen Aufwendungen für Risikovorsorge im Rahmen der Bewirtschaftung der Erdgasspeicher“ und höheren Materialaufwendungen.
Die Herausforderungen nehmen stetig zu
Deters sieht den Konzern in einem zunehmend schwierigen wirtschaftlichen Umfeld: „Auch 2015 bestätigte sich, dass Versorgungsunternehmen wie wir in rückläufigen Märkten unterwegs sind. Die Herausforderungen nehmen stetig zu. Einer unserer Lösungsansätze: Wir legen Wert auf eine große Vielfalt in der Zusammensetzung unserer Belegschaft. Unterschiedlichkeit fördert Erfolg“, glaubt der Vorstandsvorsitzende, der für 2016 ein „Ergebnis auf dem letztjährigen Niveau erzielen und dieses Ergebnis langfristig halten“ möchte.
Beitragen sollen dazu – neben hoher Qualität, Kundenortientierung und Wirtschaftlichkeit – auch Innovationen. „Die Digitalisierung ist auch für unsere Märkte relevant. Wir arbeiten an Lösungen, damit unsere Kunden effizienter mit Energie und Wasser umgehen können“, sagt Technik-Vorstand Dr. Dirk Waider.
Der Gasabsatz stieg 2015 um 25,5 Prozent auf 21,5 Terrawattstunden. Wesentlichen Anteil hatten hierfür die Handelsaktivitäten für einen neuen Kunden in der Gasbeschaffung. Im Haushalts- und Kleingewerbebereich lagen die Absatzmengen 4,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Stromabsatz stieg 2015 auf 253 Millionen Kilowattstunden. Die Steigerung um 26,1 Prozent wird mit der Gewinnung neuer Sonderkunden erklärt. Im letzten Jahr hatte der Konzern 1446 Mitarbeiter.