Gelsenkirchen. Die Gelsenwasser-Belegschaft erfüllt Weihnachtswünsche von 50 Kindern aus Flüchtlingsunterkünften.Die Idee zur Aktion hatten Auszubildende.
Anas, 12, wünscht sich einen Ball, Omar, 8, hätte gerne Lego, Diya, 13, eine Uhr. Und Soula, 13, würde sich über Kinderschminke freuen. Kleine Wünsche, notiert auf Pappsternen. Mädchen und Jungen aus den Flüchtlingsunterkünften an der Wildenbruch- und der Breddestraße haben aufgeschrieben, womit man ihnen eine Freude machen könnte.
Als Weihnachtsboten und Wunscherfüller sind Auszubildende von Gelsenwasser für sie unterwegs. Sie hatten die Idee, Kinder zu beschenken. Erfüllungsgehilfen finden sich dabei im ganzen Haus. Die Wunschsterne hängen seit Donnerstag an einem – grün-blau in den Gelsenwasserfarben – geschmückten Weihnachtsbaum. Rund 50 sind es insgesamt, von „Kindern zwischen ein und 15 Jahren“, sagt Daniel Schramm. Wer mag, pflückt sich einen Stern und macht damit klar: den Weihnachtswunsch darauf werde ich erfüllen. Vor Weihnachten werden die Auszubildenden die Geschenke einsammeln und persönlich übergeben. „Wir wollten nicht nur eine Spende auf ein Konto überweisen, sondern sichtbar was tun, die Situation geht uns ja alle an“, erklären die Auszubildenden ihre Initiative.
Links und rechts auf dem Tisch stehen Spendenboxen
Mittagszeit in der Gelsenwasser-Kantine. Die Belegschaft zieht es an die Futter-Töpfe und Tische. Doch zunächst geht es vorbei an einem Waffelstand. Lena Sturm, Christoph Stephan, Daniel Schramm, Christin Meetz und Cindy Hohouse haben Position hinter Teigeimer und Waffeleisen bezogen. Für kleines Geld gibt’s den süßen Nachschlag zum Mittagsmahl. Links und rechts auf dem Tisch stehen Spendenboxen. „Ich nehme nur Scheine...“ steht auf den Kisten. Sie werden entsprechend gefüttert. Mit dem Geld sollen zu den Geschenken Sachspenden für Flüchtlinge gekauft werden. Unterwäsche etwa, oder auch Gesellschaftsspiele. Daran, hat Azubi Christoph Stephan bei seinem Besuch in der Halle Wildenbruchstraße feststellen müssen, fehle es oft. „Und die Leute haben ja nichts zu tun und viel Zeit.“ Flüchtlinge
Der Kassensturz am Abend ist ordentlich. 1111 Euro sind im Spendentopf. „Der Vorstand findet die Idee so gut, dass wir die Summe verdoppeln können“, sagt Gelsenwasser-Sprecherin Heidrun Becker. So werden die Auszubildenden für 2222 Euro Sachspenden einkaufen können. Bei Gelsenwasser ist es die erste Benefiz-Aktion, die Auszubildende in Eigenregie angeschoben haben. „Wir überlegen, ob wir das jedes Jahr machen, wenn es gut ankommt. Beispielsweise dann für ein Kinderheim oder die Gelsenkirchener Tafel“, sagt Sabrina Schinschick, die die Auszubildenden im Unternehmen betreut. Nach der Kantinenzeit sind schon fast alle Sterne gepflückt, die Wünsche vergeben. Die Resonanz zeigt: In Zukunft geht da noch was ...
Projekt „Willkommen bei uns“ läuft in 54 Städten
Flüchtlinge und Zuwanderer unterstützt Gelsenwasser seit September auch mit dem Projekt „Willkommen bei uns“ Einrichtungen in 54 Kommunen im Verbreitungsgebiet bekamen bisher Hilfe bei Integrationsaufgaben. In Gelsenkirchen wurden schon elf Kitas mit 14930 Euro bedacht, zum Beispiel für Material zur Sprachförderung. Im Familienzentrum Plutostraße wurde beispielsweise eine Mediathek mit speziellen Büchern und Spielen zur Sprachbildung finanziert.