Gelsenkirchen. . Möglichst alle 2400 Achtklässler sollen Ende April jeweils einen Tag lang drei verschiedene Berufsfelder und Betriebe kennenlernen. Buchen dürfen sie das selbst.

7200 Tage in Gelsenkirchener Betrieben – das ist das Ziel, das sich die Organisatoren von „Kein Abschluss ohne Anschluss“ gesetzt haben. Es geht um die 2400 Achtklässler in der Stadt. Im ersten Schulhalbjahr haben sie eine Potenzialanalyse absolviert. Ein vielseitiger Test, bei dem externe, nicht schulgebundene Begleiter mit Hilfe verschiedenster Aufgaben die Schwerpunkte ihrer Begabungen ermitteln sollten. Nun steht die Praxis auf dem Programm. Jeweils einen Tag lang sollen möglichst alle Achtklässler drei verschiedene Berufsfelder im Betrieb kennenlernen. Drei Felder für 2400 Schüler – das würde 7200 Plätze in Betrieben bedeuten.

Am Montag machte die Gesamtschule Berger Feld den Anfang, informierte ihre Schüler mit Unterstützung des Stadtdirektors Dr. Manfred Beck und des Rotarierer-Präsidenten Hauke Holdefleiss – mehr dazu siehe Infobox – über das neue Angebot. Dieses „Reinschnuppern“ ist auch als Vorbereitung auf das Berufspraktikum im neunten Jahrgang gedacht.

„Witzige“ E-Mailadressen finden Unternehmen selten witzig

Ab sofort geht es nun darum, dass möglichst viele (alle) Schüler sich registrieren auf der von der Stadt eingerichteten Seite, www.praxistage.de. Dort müssen sie Name, Geburtsdatum, Schule und eine E-Mailadresse angeben. „Aber bitte möglichst eine seriöse Adresse. Witzige E-Mailadressen finden Unternehmen in der Regel eher nicht lustig“, warnte Katharina Eggers vom städtischen Vorbereitungsteam bei der Vorstellung der Rahmenbedingungen. Schwerpunktmäßig sollen die drei Tage zwischen dem 25. und 29. April in den Betrieben gebucht werden, Ausnahmen sind aber möglich.

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Die Registrierungen der Schüler sollen ab sofort möglichst bis zum 7. März erfolgen. Noch gibt es nicht annähernd genug teilnehmende Betriebe. „Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass es immer mehr werden, wenn die Unternehmen sehen, dass sich viele Schüler registrieren“, verspricht Bernd Zenker-Broekmann, Teamleiter beim „Übergang Schule und Beruf“ im Bildungsdezernat. Man kooperiert mit allen Kammern, allen städtischen Betrieben, Wohlfahrtsverbänden, will auch noch Betriebe aus Bereichen jenseits der Kammern ansprechen.

Über die Homepage sind ab dem 8. März die aufgelisteten Tagesplätze direkt vom registrierten Schüler buchbar. Allerdings braucht es die Zustimmung des Lehrers. Damit niemand dreimal das gleiche Feld wählt. Oder etwas bucht, das nach Einschätzung des Lehrers nicht zum ihm passt. Oder den Betrieb nur wählt, weil der Freund dorthin geht. Die Betriebe erfahren erst nach der Buchung Namen und Alter der Schüler. Schule und mehr bleiben ohnehin ungenannt, um Diskriminierungen zu verhindern.