Gelsenkirchen. . Seit August 2015 gehört das Berufskolleg Augustastraße zur Königsstraße. Zugang zur Verwaltungs-EDV gibt es aber nur per externer Festplatte....
Einen Hilferuf an den Bildungssausschuss entsandte bei dessen letzter Sitzung die Leiterin des Berufskollegs Königstraße, Hannelore Pohl. Seit dem ersten August 2015 sind das Berufskolleg an der Königstraße und das an der Augustastraße eigentlich eine Einheit, mit einem Außenstandort an der Augustastraße.
Aufgrund des Berufskolleg-Entwicklungsplanes, der im März 2015 beschlossen wurde, war das frühere „BKWuV“, Berufkolleg Wirtschaft und Verwaltung, quasi in dem Kolleg an der Königstraße aufgegangen. Weil die Schülerzahl stetig weniger wurde, Bildungsgänge gefährdet schienen, hatte die Politik entschieden, die Berufskollegs der Stadt zusammenzufassen. Der Standort Augustastraße sollte mittelfristig anderweitig genutzt werden. Klar war, dass Umbauten erforderlich sind.
Austausch der Verwaltungs-EDV ist nur über eine externe Festplatte möglich
Soweit die Theorie. In der Praxis allerdings sind vor allem die Umbauarbeiten, aber auch die Verwaltungstechnik, problematisch. „Der Austausch der Verwaltungs-EDV zwischen Königs- und Augustastraße ist derzeit nur über meine externe Festplatte möglich, die ich von A nach B schleppe“, erklärte die Schulleiterin dem erstaunten Ausschuss. Bisher sind ganze zwei Rechner an der Augustastraße ans Verwaltungsnetz angeschlossen. Von drei naturwissenschaftlichen Räumen sei derzeit nur einer voll nutzbar. Für den Leistungskurs Biologie unterrichte man in einem Raum, der den Charme der 70er Jahre atme. Hinzu komme die rasant wachsende Zahl von Schülern in internationalen Förderklassen am Berufskolleg. Bis zum neuen Schuljahr, also bis zum 1. August 2016, rechnet man mit 180 Schülern mehr an Berufskollegs. Dafür fehlen jedoch die Räume ebenso wie die Lehrer. Friedhelm Horst, Dezernent der Bezirksregierung, nannte es im Ausschuss denkbar, dass dafür der Regelunterricht gekürzt werden muss, weil Lehrer fehlen.
Bauverwaltung als Flaschenhals, in dem vieles hängenbleibt
„Die Bauverwaltung ist derzeit der Flaschenhals, in dem vieles hängenbleibt. In Gelsenkirchen ebenso wie in anderen Städten“, erklärte Bildungsdezernent Manfred Beck die Verzögerung. Erste Priorität habe derzeit der Bau von echten Unterkünften für die Flüchtlinge. Und damit seien die Kapazitäten in der Bauverwaltung mehr als erschöpft.
Zumal man man die Baufachleute auch brauche, um die Voraussetzungen erfüllen für von Bund und Land geförderte Projekte und Maßnahmen – etwa über das Investitionsförderungsgesetz – zu können. Wer diese Mittel nutzen wolle, müsse Fristen einhalten. Und auf diese Zuschüsse zu verzichten, könne Gelsenkirchen sich nicht leisten. Aus diesem Grund müsse Manches, auch Dringendes, verschoben werden.