Gelsenkirchen.

Feldmarker lieben ihren Wohnbereich. Doch gleichzeitig sind sie wachsam, wollen mitreden, wenn es um die Entwicklung ihres Stadtteils geht. Die bürgerliche Organisation „Runder Tisch Feldmark“ sieht sich als aufmerksamer Beobachter, deren Mitglieder die Hand in offene Wunden legen. Jetzt traf sich die Arbeitsgemeinschaft „Gut älter werden in der Feldmark“ zum wiederholten Mal im Amalie-Sieveking-Haus.

Gesammelte Kritik

Wie sehr sie die Entwicklung in ihrem Quartier berührt, dokumentierten die gut 30 erschienenen Bürger, die eine Reihe von Kritikpunkten gesammelt hatten. Mit Chantal Ojstersek vom städtischen Referat Verkehr und Bezirkspolizist Rüdiger Oldenburg hatten die Veranstalter kompetente Vertreter eingeladen, die sich den kritischen Fragen stellen konnten. Die Mängelliste ist lang, auf der Bürger ihre Stolpersteine markiert haben. Es geht um Dauerbaustellen, marode Gehwegplatten, schlecht platzierte Parkflächen, Kennzeichnung von Radwegen, Busanbindung nach Rotthausen oder vermeintlich ungünstige Ampelschaltungen.

Die Anwohner der Wilhelminenstraße müssen sich weiter geduldig zeigen. Ab Ende 2016 wird sich der Querschnitt der Straße zwischen Grenz- und Küppersbuschstraße verändern. Kommentar eines Besuchers: „Wer dort herfährt, muss anschließend zum Orthopäden.“ „Auch Radwege“, versichert Chantal Ojstersek, „werden im 2. Bauabschnitt entstehen.“

Wunsch der Bürger erfüllen

Allerdings scheint sicher zu sein, dass der fehlende Straßenraum nur eine Kennzeichnung für Radfahrer auf der Fahrbahn zulassen wird. Im 3. Bauabschnitt rücken die Baufahrzeuge zwischen Küppersbuschstraße und Hans-Böckler-Allee an, um der Fahrbahn eine neue Fläche zu verpassen. Dabei will die Stadt auch einen Wunsch der Bürger erfüllen. Schon mehrfach hatten die einen Unterstand an der Bus-Haltestelle im Bereich der Unterführung angemahnt. Er ist mittelfristig im Zuge des niederflurgerechten Ausbaus vorgesehen und wird von der Stadt bezahlt. Bis dahin haben die Guerilla-Strickerinnen sicher längst die hässlichen Wände im Unterführungsbereich dekoriert.

Nur perspektivisch angedacht, so Chantal Ojstersek, sei ein durchgehender Radweg auf der Feldmarkstraße. Im Plan tauche er weder für 2016 noch fürs nächste Jahr auf. Immerhin investiere die Stadt 1 Mio jährlich in das Aktionsprogramm Radweg.

Als schlechten Service sehen Anwohner die Nummerierung der Wohnadressen in den Robert-Geritzmann-Höfen. Auswärtigen Besuchern müsse die Anordnung wie ein Irrgarten vorkommen. Sowohl die GGW als auch Vivawest haben dort einen Teil der 262 Wohnungen vermietet. Rüdiger Oldenburg rät Besuchern, den Übersichtsplan zu studieren, den die Polizei von der Feuerwehr erhalten und im Schaufenster der Dienststelle aushängt.

Rücksichtslose Autofahrer

Ein Dorn im Auge sind Anwohnern zwei Parkbereiche. Die Ecke Kurfürsten-/Küppersbuschstraße sei ständig von rücksichtslosen Autofahrern zugeparkt. Der Durchblick fehle dort ebenso wie an der Ecke Schmidtmannstraße/Hans-Böckler-Allee. Linksabbiegern werde dort durch parkende Autos die Sicht versperrt. Bis zum Frühjahrsbeginn, ist sich Chantal Ojstersek sicher, werde nach Abwägung der Interessen eine Entscheidung gefallen sein.