Gelsenkirchen. Forscher der Hochschule St. Gallen reihen den Hightech-Schlauchspezialisten unter internationalen Firmen von A wie Adidas bis Z wie Zwiesel-Glas ein.
Zwischen Aachener Printen oder Adidas, immerhin ein Weltkonzern mit 14,5 Milliarden Euro Umsatz und über 50.000 Beschäftigten, und der Würth Gruppe (66.000 Mitarbeiter, 10 Milliarden Euro Umsatz) und Zwiesel-Glas hat sich die Erler Masterflex SE einen renommierten Platz erobert: Sie zählt zu den "Weltmarktführern" – zumindest nach einem Ranking der renommierten Hochschule St. Gallen.
Die Forscher dort befanden: Viel zu viele Unternehmen bezeichnen sich als Weltmarktführer, viel zu inflationär werde die Ableitung "Hidden Champion" benutzt. In St. Gallen wurde entsprechend neu gewertet und in Kooperation mit der Akademie Deutscher Weltmarktführer ein eigener "Weltmarktführer-Index für Deutschland, Österreich und die Schweiz" entwickelt.
Weltmarktführer haben über 50 Prozent Exportanteil
Als Grundlage dient eine Datenbank mit zurzeit rund 1300 Einträgen potenzieller Weltmarktführer aus diesen drei Ländern. Die Kriterien: Ein "echter" Weltmarktführer in den genannten drei Ländern hat dort unter Eigentümerführung zumindest zu 50 Prozent seinen Stammsitz.
Das Unternehmen muss darüber hinaus mindestens auf drei Kontinenten mit eigenen Exporten, Produktions- oder Vertriebsgesellschaften tätig sein. Es muss einen Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Euro erwirtschaften und die Nummer 1 oder Nummer 2 im relevanten Marktsegment sein. Außerdem muss es einen Exportanteil von mindestens 50 Prozent des Umsatzes nachweisen können – was nach Ansicht der Hochschule auf Masterflex als Produzent von Hightech-Verbindungen zutrifft.
Masterflex ist ein "tatsächlicher" Weltmarktführer
"Eine tolle Auszeichnung, die uns weiter anspornt", sagt Dr. Andreas Bastin, Vorstandsvorsitzender der Masterflex Group. Mit der Entwicklung und Produktion von Schläuchen und Verbindungslösungen aus Hightech-Kunststoffen für Kunden auf der ganzen Welt gehören die Gelsenkirchener laut Ranking mit über 500 Beschäftigten an verschiedenen Standorten und rund 58 Millionen Euro Jahresumsatz zu den "tatsächlichen" Weltmarktführern.
In Erle wird der Standort kontinuierlich ausgebaut. Im ersten Schritt wurde jetzt eine circa 850 Quadratmeter große Lagerhalle an der Willy-Brandt-Allee in Betrieb genommen. Das Unternehmen investiert rund sieben Millionen Euro in die Erweiterungen. "Mit diesen Investitionen werden wir unseren Standort stärken und gleichzeitig unseren Mitarbeitern eine wirtschaftlich gesicherte Zukunft biete", so Bastin.
Neue Lagerhalle ist fertig gestellt worden
Die Erweiterungen am Standort Willy-Brandt-Allee "waren notwendig geworden, um unseren Kunden auch weiterhin eine kontinuierlich hohe Produktverfügbarkeit sichern zu können. Zudem wollen wir unsere Fertigungsfähigkeiten weiter ausbauen und modernisieren", sagt der Vorstandsvorsitzende Andreas Bastin. "Die Nachfrage nach unseren Spezialschläuchen ist hoch, bei einigen Produkten haben wir mittlerweile etwas längere Lieferzeiten."
Die neue Lagerhalle östlich des Mitarbeiterparkplatzes ist gerade fertig gestellt worden. Sie soll zur Lagerung bereits fertig produzierter Teile genutzt werden. Die weiteren Baumaßnahmen werden im Laufe des Jahres folgen: Dabei wird auch das "Herzstück" des Unternehmens, die Produktionshalle, vergrößert und modernisiert.
Die Anlieferung wird vereinfacht
Der zweigeschossige Anbau erweitere die Produktionsfläche um rund 1200 Quadratmeter. "Darüber hinaus entstehen hier auf weiteren 3500 Quadratmetern neue Lagerflächen und eine Fläche von rund 1200 Quadratmetern, die flexibel als Produktions-, Entwicklungs- oder Lagerfläche genutzt werden kann", so Bastin. Zusätzlich würden weitere Büroflächen insbesondere für die Entwicklungs- und Produktionstechnikabteilungen, ein größeres und moderneres Rohmateriallager, weitere Laborräume sowie verbesserte Ladezonen geschaffen.
Die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in Erle sollen Ende 2016 abgeschlossen sein. Der Clou: Zukünftig kann das Gebäude umfahren werden. Dies ermöglicht eine vereinfachte Anlieferung sowie Be- und Entladung. "Damit können wir unsere Abläufe noch einmal deutlich effizienter gestalten", so der Vorstandsvorsitzende.