Gelsenkirchen. . Farbenfroh ist nun die Außenwand des Jugendzentrums Fritz-Steinhoff-Haus in Gelsenkirchen.

Die Worte „Kein Mensch ist illegal“ sind in orangener Farbe auf die Außenwand des Fritz-Steinhoff-Hauses gesprayt. Weitere kunstvolle bunte Graffiti-Motive wie ein Peace-Zeichen, Noten oder Spielkarten schmücken zudem die vorher grau gehaltene Wand des Jugendzentrums in Bismarck. Schriftzüge in türkischer und arabischer Sprache runden das Kunstwerk mit der Botschaft „Refugees welcome“ ab, das in Zusammenarbeit mit dem Graffiti-Künstler Malte Lehnert entstanden ist. „Das Motiv soll genauso bunt und fröhlich sein wie die Welt, in der wir leben“,

Doch wie kam es zu der Umgestaltung? „Im Herbst vergangenen Jahres entstand bei den Jugendlichen des Zentrums der Wunsch, sich intensiv über das Thema Geflüchtete zu informieren“, erklärt Katia Heibel vom Bauverein Falkenjugend. Der Wunsch wurde schnell in die Tat umgesetzt. Die jungen Menschen machten sich über die Situation in den Herkunftsländern und den Status der Flüchtlinge in Deutschland schlau. Im Anschluss war den Jugendlichen klar, dass Signale in der Stadt gesetzt werden müssen.

Jugendliche erarbeiten Projekte selbstständig

So wurde neben der Graffiti-Aktion noch eine weitere Idee entwickelt: Jeden Dienstag zwischen 16 und 18 Uhr besucht eine kleine Gruppe die Emscher-Lippe-Halle, um mit Flüchtlingskindern einen Sport- und Spielenachmittag zu verbringen. Im Gepäck immer dabei: Kartenspiele, Bälle und Bastelmaterialien. „Wir merken, die Kinder haben Spaß daran. Es wird viel gelacht“, erzählt die 19-jährige Melek. Sie fügt hinzu: „Auch die Verständigung klappt super mit Händen und Füßen.“ Ansonsten hilft beim Übersetzen der Syrer Weesam, der selbst vor einem Jahr als Flüchtling nach Gelsenkirchen kam. Melek ist sich sicher, dass die Ablenkung den geflüchteten Menschen gut tun.

Unterstützt werden die Projekte von der Arbeitsgemeinschaft Offene Türen Nordrhein-Westfalen e.V. „Uns ist es wichtig, persönlich vor Ort zu sein und den Kontakt zu den jungen Menschen zu halten“, so Willi Liebing, Vorsitzender der Interessenvertretung offener Kinder- und Jugendeinrichtungen. Besonders gut findet er auch, dass die Jugendlichen selbstständig solche Projekte in der Freizeit erarbeiten.