Gelsenkirchen. . Kooperation zwischen Kinderbibliothek und Berufskolleg geht in die elfte Runde. Davon profitieren auch die angehenden Erzieher

„Wie sagt man...?“ Unter diesem Motto ist am Montag die Auftaktveranstaltung der bereits elften Auflage vom Literacy Projekt „Vorlesen und Erzählen“ in der Gelsenkirchener gestartet. 24 angehende Erzieherinnen und Erzieher des Berufskolleg Königstraße werden diese und in der kommenden Woche, täglich um 14.45 Uhr, Kindern zwischen fünf und acht Jahren, spannende, lustige und auch nachdenkliche Geschichten vorlesen und gleichzeitig als Bilderbuchkino, Erzähltheater oder Rollenspiel zeigen.

Ein Erfolgsmodell von dem beide Seiten seit über zehn Jahren profitieren. Natürlich auf der einen Seite die Kinder, die vielen schönen Geschichten lauschen können. „Aber es ist natürlich für unsere Schüler eine gute praktische Übung, die im Nachhinein auch noch mal gemeinsam reflektiert wird“, sagt Lehrerin Sandra Werche, die unter anderem das Literacy-Projekt begleitet. „Bald steht ein Blog-Praktikum im Kindergarten an, das Projekt ist eine gute Vorbereitung.“

Beide Seiten profitieren

Zum Auftakt waren zwölf Kinder der ersten und zweiten Klassen der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Sternschule an der Franz-Bielefeld-Straße gekommen um sich Geschichten rund um das Thema Höflichkeit anzuhören. Sarah Krämer, Dennis Kaczmarczyk und Simon Rösler hatten sich das Motto für ihr Erzählprojekt ausgesucht. „Wir haben uns überlegt, was heute oft fehlt bzw. in der Gesellschaft so fehlt“, sagt Dennis Kaczmarczyk, der seit Sommer letzten Jahres das Berufskolleg besucht. „Es ist eine tolle praktische Erfahrung – auch wenn zwischendurch ein paar Fehler passieren, aber aus denen lernt man ja schließlich auch.“

Davon haben die zwölf Kinder der Sternschule nichts mitbekommen. Gebannt hören sie den Geschichten zu und werden von den angehenden Erziehern auch mit einbezogen. Sie stellen den Grundschülern Fragen, warum denn gerade in der jeweiligen Geschichte eine Figur besonders höflich war – oder eben nicht. Anschließend dürfen die Kinder selbst noch kreativ werden und basteln gemeinsam Piratenhüte, Kronen oder Räuberhüte — je nach dem welche Geschichte ihnen am besten gefallen hat.

Und da waren sich die Kinder am Ende einig. Die Räubergeschichte hat allen am besten gefallen. Und für den 7-jährigen Jascha ist auch klar: „Ich würde gerne wieder kommen, denn der Nachmittag hat viel Spaß gemacht.“ Noch bis Freitag, 5. Februar, haben alle interessierte Kinder von fünf bis acht Jahren die Gelegenheit, sich in der Kinderbibliothek, Ebertstraße 19, weitere Geschichten anzuhören.