Gelsenkirchen. „Das erste Buch“ ist ein feines Werk und erscheint zum dritten Mal in Gelsenkirchen. Es besteht aus Geschichten von und für Gelsenkirchener Kinder zum Lesen und Lernen.

Olaf ist gar nicht doof. Auch wenn das als Bild mehrfach an die Wand projiziert wird und Lachkrämpfe bei den rund 100 Kindern auslöst. Olaf hat, im Gegenteil, bei den Mädchen und Jungen einen ganz dicken Stein im Brett.

Denn er sorgt für eine ausgelassen fröhliche Stimmung im Saal des Bildungszentrums. Dort wird an diesem Freitagmorgen ein Buch vorgestellt. „Das erste Buch“ heißt es und ist geschrieben und illustriert von Gelsenkirchener Grundschülern – na klar, für Gelsenkirchener Grundschüler. Und, zur Auflösung: Olaf Wiesten ist der Entertainer, der mit viel Humor, Gitarre und einem Schuss Magie aus der Maggiflasche jedes Eis bricht.

„Das erste Buch“ ist ein feines Werk und erscheint zum dritten Mal. Es sind bemerkenswerte und fantasievolle Geschichten von und für Gelsenkirchener Kinder zum Lesen und Lernen. Von A wie Angsthase und der Geschichte von Philipp, dem Angsthasen bis Z wie Zoo und der Erzählung über das gestohlene Zebra. Gekonnt illustriert sind die Geschichten ebenfalls von Mädchen und Jungen aus unserer Stadt.

Bildungsgrundsteine für Kinder

Dass Lesen und Schreiben (und auch Malen) wichtige Bildungsgrundsteine für Kinder sind, steht völlig außer Frage. Und wenn Drittklässler für Erstklässler Geschichten schreiben und zeichnen zu Buchstaben wird eine ideale Nähe zur Denk- und Gefühlswelt geschaffen. 13 Grundschulen aus dem gesamten Gelsenkirchener Stadtgebiet machten mit. Insgesamt waren es 24 Klassen, die für 434 Drittklässlern stehen. Sie reichten 854 Bilder und Geschichten ein – einfach famos.

Die Übergabe der Bücher erfolgte im Rahmen einer kleinen Feierstunde. Dass es neben viel Spaß mit Olaf Wiesten vor allem um die Geschichten und Bilder ging, wurde geschickt miteinander verknüpft. Da trug etwa Karla aus der Klasse 3a der Gemeinschaftsgrundschule Heistraße ihre Geschichte G wie „Endlich Geisterstunde“ vor. Oder Amelie aus der Klasse 3c der Lindenschule Buer ihre Erzählung zu R wie „Die Reise zur Sonne“.

Es wurden auch Bilder präsentiert. Jovanna aus der 3a der Lindenschule etwa verriet, warum sie Geister malte. „Weil ich die cool finde!“ Was auch sonst? Oder Maurizio aus der 3a der GGS Heistraße. Auf die Olaf-Frage, warum auf seinem Reise-Bild ein Auto mit Solarmodulen zu sehen sei, antwortete er: „Weil mein Papa gerne bastelt.“

Kleine Rollen für Erwachsene

Ein paar Erwachsene spielten auch kleine Rollen an diesem Morgen: Sie lasen Geschichten vor und wurden beim Mitsingen eingespannt. Dazu zählten etwa Stephanie Olbering (Sparkasse Gelsenkirchen), Yvonne Lehmann (medicos.AufSchalke) und Dr. Hans-Georg Kreul (Evonik).

Auch Oberbürgermeister Frank Baranowski erwischte es. Er las die Geschichte vom freundlichen Yeti vor, half als musikalischer Assistent am Schlagzeugbecken aus und stellte sich den Kindern in einer Fragerunde. Die erfuhren dabei einige ganz spannende Dinge über ihren OB. Lieblingsessen: Linsensuppe, Lieblingsfarbe: Rot, Traumberuf als Kind: erst Schlagzeuger dann Pilot (oder war es umgekehrt?). Und dass sein Beruf ihm zwar nicht immer so viel Spaß macht wie an diesem Morgen, ihm aber immer Freude bereitet.