Gelsenkirchen. Das Pablo Held-Trio begeisterte bei GEjazzt auf Consol.

. Zu Beginn versucht Pablo Held, seine Musik ein wenig in Worten zu fassen: Wenn man sich mit Freunden träfe, wüsste man ja vorher auch nicht, worüber man als erstes plaudert. Und worüber als zweites. Genau so „unterhält“ sich sein Trio in der voll besetzten Consol-Kellerbar: Spontan, ohne Absprachen, auf der Grundlage von kollektiven Improvisationen.

Natürlich ist an diesem wunderbaren Abend letztendlich nicht alles komplett vogelfrei und wild. Es gibt Skizzen und Themen aus dem Repertoire des erst 29-Jährigen Pianisten aus Hagen, der mit seinem Trio derzeit den schon zehnten Band-Geburtstag feiert. Diese so lange bestehende Gemeinschaft hört man. Denn sowohl Pablo Held als auch Bassist Robert Landfermann und Schlagzeuger Jonas Burgwinkel kennen die Herangehensweise des jeweils anderen. So kann dieses formidable Trio bis zu einer Dreiviertelstunde „am Stück“ spielen, ohne dabei auch nur eine Sekunde zu langweilen.

Musizieren zwischen Klangsuche und Grooves

Zitate werden angedeutet und verflüchtigen sich wieder in abstrakte Klangmalereien. Schwelgerische Pianoakkorde kontrastiert Jonas Burgwinkel mit peitschenden Rhythmusfolgen auf den Schlagzeug-Becken. Aufregend, wie er antreibt und gleichzeitig seine eigenen, rhythmisch raffinierten Geschichten trommelt, die auch mal dem Groove des gerade Gespielten widerstreben. Und dennoch dabei nie den Fluss wirklich unterbrechen. Und auch Robert Landfermann ist ein expressiver Rhythmusmaler.

Dieses Musizieren zwischen Klangsuche und packenden Grooves ist faszinierend – wenn es sich so anhört wie bei diesem Trio.