Gelsenkirchen. . Ein 20-jähriger Asylbewerber sitzt wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag in Untersuchungshaft. Bei der Polizei ist der Mann kein Unbekannter.

Nach der Vergewaltigung einer 24-Jährigen hat ein Amtsrichter Untersuchungshaft gegen einen 20-jährigen Asylbewerber aus Marokko angeordnet. Der Haftbefehl wurde laut der Staatsanwaltschaft Essen wegen des Verdachts des versuchten Totschlags erlassen. Offenbar habe der Mann bei der Attacke auf die junge Frau schwere Verletzungen des Opfers billigend in Kauf genommen. Der Asylbewerber soll die 24-Jährige am frühen Morgen des vergangenen Heiligabends erst niedergeschlagen und dann während deren Bewusstlosigkeit vergewaltigt haben. Er wird weiter von den Ermittlern vernommen. Weitere Details wurden noch nicht bekannt. Das Opfer wird seit der Tat nach Polizeiangaben psychologisch betreut.

DNA-Probe führte auf die Spur des Täters

Der Mann lebt seit mindestens einem Jahr in Deutschland, Anfang November kam er in eine kommunale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge in Gelsenkirchen, davor lebte er in Neuss. Der 20-Jährige ist für die Polizei kein Unbekannter. Einmal wurde gegen ihn im Laufe des Jahres 2015 wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt und mehrfach wegen kleinerer Ladendiebstähle. Polizeisprecher Torsten Sziesze: „In diesem Zuge wurde der Mann erkennungsdienstlich behandelt.“ Der 20-Jährige habe dabei auch eine DNA-Probe abgeben müssen, die nach der Vergewaltigung auf seine Spur führte. Unklar ist derzeit noch, ob er wegen der Straftaten bereits rechtskräftig in Deutschland verurteilt worden ist. Festgenommen wurde der 20-Jährige am späten Freitagnachmittag. Seit dem Wochenende sitzt er in U-Haft. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) hatte der Polizei am Wochenende für ihren raschen Ermittlungserfolg gedankt, die Tat aufs Schärfste verurteilt und „abscheulich“ genannt sowie sich für die Abschiebung verurteilter Asylbewerber ausgesprochen.

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Bei einer weiteren Attacke auf eine 27-Jährige an gleicher Stelle in Höhe des Friedhofs auf der Mühlenstraße in Buer, die sich nur einen Tag zuvor ereignete, arbeitet die Polizei ebenfalls weiter an der Klärung der Hintergründe. Am 23. Dezember soll ein 31-Jähriger die Frau mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeug-Waffe bedroht haben. Warum, ist noch unklar. Der Mann stammt aus dem Obdachlosenmilieu, sitzt weiter in U-Haft und schweigt zu den Vorwürfen. „Ein sexueller Hintergrund dieser Tat ist bislang nicht feststellbar“, sagt Polizeisprecher Sziesze.