Gelsenkirchen. . Nach Überfällen auf drei Frauen in Gelsenkirchen-Buer und in Erle hat die Polizei eine Ermittlungskommission eingerichtet. Anwohner befragt, Spuren noch in der Auswertung.

Für Schrecken zum Jahresende haben die Überfälle auf drei Frauen (24, 27 und 67 Jahre) gesorgt. Insbesondere die Vergewaltigung einer 24-Jährigen in der Nacht zu Heiligabend hat für Aufsehen gesorgt. Die Frau war von einem Unbekannten in Höhe des Friedhofes an der Mühlenstraße in Buer so brutal angegriffen worden, dass sie das Bewusstsein verlor. Tags zuvor war eine 27-Jährige an gleicher Stelle von einem bewaffneten Täter angegriffen worden, ihr gelang aber die Flucht. Und am zweiten Weihnachtstag überfiel ein Mann eine Joggerin (67) in Höhe der Tennisanlage „An der Gräfte“. Die Tatorte in Buer und Erle liegen etwa vier Kilometer voneinander entfernt.

Hundertschaft im Einsatz

Laut Polizei gibt es keine Anhaltspunkte, ob die Straftaten in einem Zusammenhang stehen, alle drei Überfälle möglicherweise in die Kategorie Sexualstraftat/-delikt einzuordnen sind, ob vielleicht nur ein Täter dafür verantwortlich ist. „Wir haben keine Hinweise auf eine Serie oder einen Einzeltäter“, sagte ein Sprecher. Eine Ermittlungskommission arbeitet an der Aufklärung, eine Hundertschaft der Polizei hat in Buer nach Spuren gesucht – „die Auswertung läuft derzeit noch“. Zugleich wurden Anwohner nach verdächtigen Beobachtungen befragt.

Zahlen zu Übergriffen gegen Frauen gab die Polizei mit dem Hinweis auf die Anfang 2016 erscheinende Kriminalitätsstatistik nicht heraus.

Mitstreiter gesucht

Die 27-Jährige wird von der Opferschutzorganisation Weißer Ring betreut. „Die junge Frau ist von der versuchten Vergewaltigung traumatisiert“, sagte Donald Pawellek, der Leiter der Außenstelle Gelsenkirchen. Heiligabend erreichte ihn per Telefon die Bitte um Beistand. Seither kümmert sich eine geschulte Mitarbeiterin des nur sechsköpfigen Teams aus Ehrenamtlichen um die allein lebende Frau. „Ihr Vater lebt im Ausland“, so Pawellek.

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Damit sie mit ihren Ängsten nicht allein bleibt und ein wenig Ablenkung sowie Abstand hat, habe man ihr geraten, eine Weile zu ihm zu fahren. Gleichwohl wird der Weiße Ring dem Opfer nach der Rückkehr weiter zu Seite stehen, etwa die junge Frau bei den noch anstehenden Vernehmungen bei der Polizei begleiten.

Der Verein sucht in Gelsenkirchen noch nach Mitstreitern.