Gelsenkirchen. . Sie zählt zu den führenden Sopranistinnen weltweit: Die Wahl-Berlinerin Annette Dasch. Am 25. Januar singt sie mit der Neuen Philharmonie Westfalen in Gelsenkirchen

Sie zählt zu den führenden Sopranistinnen weltweit und ist dabei eine der wenigen deutschen Sopranistinnen der Gegenwart, die eine unverwechselbare Stimme mit schauspielerischem Talent verbinden: Annette Dasch.

Für das nächste Sinfoniekonzert der Neuen Philharmonie Westfalen am 25. Januar kommt die Ausnahme-Künstlerin nach Gelsenkirchen. Dasch gewann den 1. Preis bei dem Gesangswettbewerb schlechthin, dem „Concours Maria Callas“ in Barcelona. Sie ist „Echo–Klassik“- Preisträgerin, moderiert eine eigene Fernsehsendung im ZDF-Kulturkanal und steht auf den Bühnen der renommiertesten Häuser auf der ganzen Welt mit Dirigenten wie James Levine, Simon Rattle und Daniel Barenboim.

Die fünfzig Welten fremder Entzückungen

Wie durch ein Wunder kommt der Gesangsstar mit Berliner Wurzeln jetzt als Solistin zur Neuen Philharmonie Westfalen und interpretiert die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss unter der Leitung von Generalmusikdirektor Rasmus Baumann im 5. Sinfoniekonzert der Spielzeit, das den Titel „Letzte Gedanken“ trägt. Von den ersten Visitenkarten im 2. Sinfoniekonzert bis zu den „Letzten Gedanken“ von Wagner und Strauss – hier geht es um zwei Lebenswege. „Ich denke, ich kenne besser als irgendjemand das Ungeheure, das Wagner vermag, die fünfzig Welten fremder Entzückungen, zu denen Niemand außer ihm Flügel hatte“, so Friedrich Nietzsche über Wagner.

In „Parsifal“ zeigt sich dieser hypnotische Sog ganz pur im Vorspiel, einem wundersamen Dom aus Klang. Wagners letztes Bühnenwerk über die innere Reise des „reinen Toren“ und späteren Gralsritters Parsifal ist voller Widersprüche und rührt doch in tiefer Spiritualität an die letzten Dinge.

Die Pole des Lebens und des Todes

Auf diese richtete auch Strauss in den „Vier letzten Liedern“ sein Denken. Diese Lieder sind nicht Totenklage, sondern Liebesbeweis: Dokument seiner lebenslangen Verbindung mit Pauline de Ahna, seiner kongenialen Interpretin und Ehefrau.

Nach einem brillanten Geschwindmarsch ist Tschaikowskys „letzter Gedanke“ noch nicht zu Ende: In der „Pathétique“ folgt auf den triumphalen Jubel noch ein weltschmerzlerischer Abgesang. Die Pole des Lebens und des Todes hat Tschaikowsky im Schlussstein seines Schaffens bezwingend gegenübergestellt.

Das Sinfoniekonzert am Montag, 25. Januar, beginnt um 19.30 Uhr im Großen Haus des Musiktheaters im Revier. Karten unter: Tel. 0209 40 97 200.