Gelsenkirchen. Generalmusikdirektor Rasmus Baumann legt das pralle Programm seiner zweiten Spielzeit vor.Neun Sinfoniekonzerte servieren Klassiker und Neuentdeckungen.
Beim Durchblättern des neuen Spielzeitheftes 2015/2016 der Neuen Philharmonie Westfalen wird in den nächsten Tagen so mancher Klassikkenner mit der Zunge schnalzen: Denn mit Annette Dasch gastiert am 25. Januar eine der derzeit weltweit bekanntesten Sopranistinnen gemeinsam mit dem Orchester im Musiktheater im Revier. Generalmusikdirektor Rasmus Baumann präsentierte am Montag in Recklinghausen das Programm seiner zweiten Amtszeit.
Und führt damit fort, was er im letzten Jahr mit Erfolg begonnen hat. Jedes der neun Sinfoniekonzerte trägt einen sinnstiftenden Titel, die Werke eint ein dramaturgisches Konzept. Das Pogramm ist einmal mehr darauf angelegt, das Stammpublikum zu pflegen, aber auch, neue Besucherschichten zu erschließen. Frisch installierte Formate wie die Kammerkonzerte im Hans-Sachs-Haus, die Sonntagskonzerte im Kleinen Haus des Musiktheaters oder Barockes in Gelsenkirchen werden ebenso fortgesetzt wie die Crossover-Konzerte.
Drei Echo-Preisträger gastieren
Die 39-jährige Spitzensängerin Annette Dasch ist zwar der prominenteste, nicht aber der einzige hochkarätige Gast: Allein drei Echo-Preisträger geben sich in der nächsten Saison die Klinke in die Hand.
Die Spielzeit wird am 31. August unter dem Motto „Aus der neuen Welt“ und unter dem Dirigat von Baumann eröffnet. Tschechische Komponisten, darunter natürlich auch Antonin Dvorak und seine 9. Sinfonie, wandern musikalisch zwischen Europa und Amerika. Den Solopart im Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 des New Yorker Komponisten Edward Macdowell (1860-1908) wird der bekannte Thomas Duis übernehmen.
„Erstlinge“ stehen beim 2. Sinfoniekonzert am 19. Oktober im Mittelpunkt, wenn Frühwerke von Richard Wagner, Richard Strauss und Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen. Es gastiert Hornistin Marie-Luise Neunecker.
Passend zum November erklingt im 3. Sinfoniekonzert (9. November) Musik von Leben und Tod mit Charles Gounods Requiem „Mors et Vita“. Das 4. Konzert steht im Zeichen der „Fragmente“, wenn am 14. Dezember zum Beispiel Franz Schuberts „Unvollendete“ und Gustav Mahlers Adagio aus der Sinfonie Nr. 10 von Brüchen in Musikerbiografien erzählen. An der Violine stellt sich Echo Klassik-Preisträger Linus Roth vor.
Sopranistin sorgte schon in New York für Furore
Am 25. Januar dann schließlich wird Annette Dasch Richard Strauss’ „Vier letzte Lieder“ interpretieren. Die Sopranistin sorgte u.a. bei den Bayreuther Festspielen und an der New Yorker Met für Furore und wurde einem breiteren TV-Publikum durch die Reihe „Annettes DaschSalon“ bekannt.
Am 15. Februar steht unter anderem Maurice Ravels berühmter und beliebter „Bolero“ auf dem Programm. Echo Klassik-Preisträger Alban Gerhardt spielt am 14. März Cello (Samuel Barber), und das 8. Sinfoniekonzerte entführt am 4. April in „Unendliche Weiten“ (Gustav Holst, Die Planeten). Sonniges gibt’s zum Abschluss mit einem spanischen Programm am 30. Mai.
Neben der großen, klassischen Sinfoniekonzertreihe enthält das neue Spielzeitheft auch spannende kleinere Reihen.
Haydn tritt wieder in den Dialog , und zwar in den fünf Sonntagskonzerten im Kleinen Haus des Musiktheaters und in den Dienstagskonzerten in der Matthäuskirche an der Cranger Straße. Hier startet zudem die neue Barockmusikreihe unter dem Motto „NPW Barock“ mit drei Konzerten, jeweils dienstags.
„MiR goes Pop“
„MiR goes ...“ geht auch wieder in der neuen Spielzeit. „MiR goes Pop“ heißt es am 13. Oktober, wenn Sinfonieorchester auf Sängerin und Kabarettistin Pe Werner & friends trifft. Mit „Ben Hur meets Gladiator“ gibt es am 28. März eine „MiR goes Film“-Wiederaufnahme. „MiR goes Disco“ heißt es am 30. April und 8. Mai bei der Begegnung von Klassikern mit Boney M. und Village People.
Die Kammermusik im Hans-Sachs-Haus geht am 6. September in die zweite Spielzeit mit sechs Konzerten, in denen sich Musiker der Neuen Philharmonie in wechselnden Formationen vorstellen.
Neugierde wecken, ausprobieren, mitmachen: Damit lockt die Neue Philharmonie in die Kinder- und Familienkonzerte. Hier wird zum Beispiel am 13. September Camille Saint-Saens „Karneval der Tiere“ gefeiert.