Gelsenkirchen. . Aller Anfang ist schwer. Das Diakonische Werk hilft Flüchtlingen in Kooperation und mit Unterstützung von Privatintiativen beim Einstieg in den Alltag.
Am Anfang ist alles am schwersten. Die Diakonie in Gelsenkirchen versteht es als elementare Aufgabe, für verfolgte und gefährdete Menschen einzutreten. Gerade in der Flüchtlingsarbeit hat das Werk vor Ort langjährige Erfahrung und Kompetenz. Seit Januar 2015 fungiert die Diakonie auch als Kooperationspartner der Stadt: beim wichtigen ersten Schritt in den Alltag, bei der Erst- und Regelunterbringung von Flüchtlingen in Projektwohnungen.
Als der Auftrag an die Diakonie erging, war die Rede von 70 Projektwohnungen. Heute geht es um 500. Eine Mitarbeiterin, Petra Behling, sollte sich um Wohnungsakquise, Auswahl und Logistik rund um die Unterbringung samt Nachbetreuung kümmern.
Wohnungsbaugesellschaften helfen
„Die Familien bleiben etwa zwölf Monate in den Projektwohnungen. In der Zeit garantieren wir auch eine soziale Betreuung mit Hilfen in allen Bereichen“, erklärt Ernst-Udo Metz, Theologischer Vorstand des Diakoniewerkes. Bislang sieht es nach sehr guter Integration aus; es gibt keine Rückmeldungen von den Wohnungsbaugesellschaften und fast keine Beschwerden von Bewohnern. Die werden ohnehin mit einbezogen.
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„Nicht schimpfen, erklären wie es geht,“ lautet da der Rat von Projektleiterin Petra Behling. Und Mitarbeiter Markus Fröhlich ergänzt: „Wir gehen regelmäßig in die Familien, stellen sicher, dass Kinder die Schule besuchen. Helfen, wenn Kitaplätze gesucht werden, raten auf jeden Fall zur Anmeldung.“
Bei Gängen zu Behörden und alltäglichen Schwierigkeiten springen auch ehrenamtliche Helfer ein, wie Hysen M. „Er hat mich angesprochen in der Sammelunterkunft, auf Deutsch. Seitdem hilft er uns ehrenamtlich, wo immer möglich, übersetzt bei Flüchtlingen aus Albanien, dem Kosovo, Serbien“, erklärt Petra Behling.
Palästinensische Familie flüchtete mit zehn Kindern aus syrischem Camp
FlüchtlingeSalah Bernoussi gehört zum Diakonie-Team. Er spricht hocharabisch ebenso wie syrisch, ägyptisch, irakische Dialekte, französisch...Er wurde vor Kurzem in einer Sammelunterkunft auf ein Mädchen aufmerksam, deren Gesicht durch Brandverletzungen durch eine Bombe entstellt ist. Er kam mit ihr und ihrem Vater ins Gespräch. Der Palästinenser war mit seiner Frau und zehn Kindern aus einem Flüchtlingscamp in Damaskus geflohen, über die Türkei, große Strecken zu Fuß. Sie leben nun mit zwölf Personen in Bismarck, in einer 127 qm Wohnung. Bis sie wirklich angekommen sind, die Schulsachen für alle Kinder zusammen sind, braucht die Familie aber noch einige Unterstützung. Die Projektbegleiter wissen, verstehen das, helfen, wo möglich. Der gelernten IT-Fachkraft Hysen, der zur Zeit den deutschen Schulabschluss macht, hofft man, einen Arbeitsplatz anbieten zu dürfen.