Gelsenkirchen. . Das Konzert des Polizeichores wurde für über 400 Besucher zu einem absoluten Hörgenuss. Das Kirchenschiff sorgte für eine tolle Akustik.

Geschäftiges Treiben rund um die St. Urbanus-Kirche in Buer am Sonntagnachmittag, der quirlige Weihnachtsmarkt freute sich über regen Besuch. Und doch, über 400 Gäste folgten der Einladung des Polizeichores Gelsenkirchen e.V. für eine Stunde in das Gotteshaus einzutreten.

Das „Weihnachtskonzert 2015“ für diese besinnliche Unterbrechung der „immer hektischer werdenden Zeit“ hatte der Chor zusammen mit dem Polizei-Frauenchor und dem Ensemble „Ghiribizzo“ vorbereitet. „Rückschau auf Vergangenes und Ausschau auf Neues zu halten, dabei auch von der Hoffnung träumen, dass Wunder noch geschehen“, so das beseelte Grußwort des Vorsitzenden Friedhelm Mruk.

Die wiegenden Klänge von Jules Massenets „Meditation aus Thais“ sorgten für die nötige Entschleunigung, lieblich strömte die Harmonik durch das Kirchenschiff. „Es ist ein Ros´entsprungen“ waren die ersten Worte aus den stimmgewaltigen Reihen der beiden Chöre. Der musikalische Leiter Jochen Stein hatte die 27 Männer und 26 Frauen perfekt auf die hallende Akustik eingestellt, er spielte mit den Rückwürfen aus den hohen Kreuzgewölben der Kirche. Eine wohlige Wolke der altbekannten Weihnachtslieder ummantelte das Publikum. „Ave Maria“ in einer Version von Franz Lachner und „Hodie Christus natus est“ von Anton Diabelli ließen zudem die Sopranistin Sabine Laubach mit virtuosen Koloraturen glänzen.

Orchester sorgt für perfekte Dynamik

„Jesus wird jeden Tag geboren“, bemerkte Propst Markus Pottbäcker mit einem Schmunzeln, denn es war erst Nikolaustag und noch nicht Weihnachten. „Der sinnliche Inhalt der Adventszeit, Geduld und Erwartung, wird dank dieser wunderbaren Musik ausgedrückt.“ Mit drei Werken des zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter zeigte Stein, dass seine Sänger und Sängerinnen auch die vielschichtige Harmonik und suggestive Kraft der Postmoderne beherrschen.

„Die wunderbarste Zeit ist nah“ erinnerte denn auch der deutsche Text an die Vorfreude auf das kommende Fest. Rutters Botschaften der Liebe blühten durch die Stimmlagen des vierstimmigen Gesangs, das Orchester mit seinen punktgenauen Wendungen sorgte für die perfekte Dynamik und führte in ein kraftvolles „Crescendo finale“. Das Publikum dankte mit stehenden Ovationen. „In diesem Moment, da viele Menschen bei uns Zuflucht suchen, wünsche ich mir, dass das Lied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, beim Wort genommen wird.“, sagte Pottbäcker. Gesungen jedenfalls haben das Kirchenlied aus dem 17. Jahrhundert zum Abschluss alle Konzertbesucher aus vollen Kehlen.