Gelsenkirchen. Der Fleischgroßhandel Libreco investiert in neuen Standort auf einem 35000 Quadratmeter großen Grundstück. Derweil gibt es noch keine Lösung fürs Schalthaus.

Das Schalthaus am Kreisverkehr Wildenbruchstraße dümpelt dem Verfall entgegen. Dabei standen hier die Signale im April 2012 bereits nach zäher Vorgeschichte auf Aufbruch. Ein Siegener Investor wollte damals die leerstehende Industrie-Immobilie kaufen und dort zwei Millionen Euro in Gastronomie und Gewerbe investieren.

Die Fertigstellung wurde damals bis Ende 2013 angekündigt. Das Unternehmen geriet in finanzielle Schieflage, der Verkauf wurde nicht vollzogen, das Industriedenkmal gehört noch immer NRW.Urban und ist weiter im Topf, wenn es um die Entwicklung des Geländes Schalker Verein geht – der mit 100 Hektar größten Entwicklungsfläche der Stadt. Hinter dem Schalthaus, dem Entree zum neuen Schalker Verein, tut sich dagegen jede Menge. Sichtbarstes Zeichen: Neben dem 57 000 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem Wheels Logistics 15 Millionen Euro investierte und 2013 einen neuen Standort mit zwei 18 500 Quadratmeter großen Hallen eröffnete, entstehen derzeit auf einem rund 35 000 Quadratmeter großen Grundstück neue Betriebshallen.

Gegründet 1951 als Fleischgroßhandel auf dem Schlachthof in Essen

Der Fleischgroßhandel Libreco, bislang mit Sitz an der Emscherstraße, realisiert seinen neuen Firmensitz. Gegründet 1951 als Fleischgroßhandel auf dem Schlachthof in Essen, zählt Libreco nach eigener Darstellung zu den international operierenden Unternehmen in der Fleischindustrie. 2006 wurde der Betrieb an der Emscherstraße errichtet, dort stößt das Unternehmen offenbar an Kapazitätsgrenzen. Libreco ist spezialisiert auf das Zerlegen von Kalbs- und Rinderköpfen, veredelt Schlachtprodukte und liefert Rohstoffe für Roh- und Kochwurst, Konserven und Convenience. Ende 2016, so die bisherige Planung, soll der neue Standort fertig sein und auch einen großen Bereich für Pet Food, also Heimtiernahrung bekommen. Laut Geschäftsführer Volker Oevermann beschäftigt Libreco rund 120 Mitarbeiter.

Das Interesse an weiteren St. Gobain-Flächen ist gegeben. Die städtische Wirtschaftsförderung ist derzeit mit Interessenten über zwei 60.000 und 120.000 Quadratmeter große Grundstücke im Gespräch.