Gelsenkirchen. . Zur ihrer ersten Waldkonferenz trafen sich 33 Schüler in der Forststation Rheinelbe. Ein Beitrag zur Zukunftsstadt Gelsenkirchen 2030+.

Lisa ist ein eingebildetes Mädel. Wald und Natur? Pah, wie blöd. Damit hat sie nicht das Geringste zu tun ... bis die affektierte Göre bei einem Klassenausflug plötzlich allein im Wald steht, weil sie sich verlaufen hat. Als sie nach Stunden wieder heraus findet, ist sie geläutert: „Der Wald ist der schönste Ort der Welt.“ Und ein Ort des Lernens, etwa bei der ersten Waldkonferenz.

Genauer gesagt: der Waldkonferenz der Jugend in der Forststation Rheinelbe. 33 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 8 von Gauß- und Grillo-Gymnasium, der Gesamtschule Ückendorf (GSÜ) sowie Jugendliche aus dem Haus der Lebenshilfe in Bulmke waren am Dienstag die Protagonisten in und rund um die Forststation Rheinelbe.

33 Neue "Wald-Scouts"

Natürlich ging es auch in den Wald. Allerdings mit wesentlich mehr Erfahrungen über die grüne Lunge Ückendorfs ausgestattet, als die eingebildete Lisa. Jene Filmfigur, die die elfjährige GSÜ-Schülerin Pinar in dem Kurzfilm verkörpert, den es als Abschlussschmankerl nach der Zertifikatsübergabe an die 33 neuen „Wald-Scouts“ zwischen zwölf und 16 Jahren zu sehen gab. Der Film ist schon vor Wochen in Zusammenarbeit mit dem aGEnda 21-Büro gedreht worden. Quasi als Vorprojekt der Waldkonferenz und finanziert vom NRW-Ministerium für Klimaschutz.

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Vor der Filmvorführung lagen indes erst einmal Stunden des Diskutierens und Erkundens. Adrianna Gorczyk und Rabia Topcuoglu, Teilnehmerinnen des Kollegs 21 im aGEnda-Büro, führten durch die Veranstaltung. Als Experten für die Workshops waren Förster Oliver Balke, Fotograf Michael Godau, Vertreter der Waldjugend und der Verein Waldritter engagiert worden.

Wie die Schüler den Tag erlebten, was sie gut und weniger gut fanden, war Inhalt der Abschlussrunde. Die Einschätzung der Gruppe, die Seyda und Aycan vom Grillo-Gymnasium repräsentierten: „Wir haben zuviel Zeit für unsere Ideen-Suche gebraucht.“ Essen, Trinken, lange Pause? „Das fanden wir gut.“ Die gemischte Film- und Fotogruppe hatte auf ihrem Wunschzettel vermerkt, dass es im Wald mehr Tiere geben müsste. Marie, 13, aus der Waldklasse der GSÜ, meinte: „Wir wollen mehr über die Geschichte des Waldes wissen.“ Also sollten dort Schilder mit Erklärungen angebracht werden. Was dem Wald als Ort des Lernens für die Besucher noch attraktiver machen würde.

Adrianna Gorczyk hat einen positiven Eindruck von der ersten Waldkonferenz mit genommen. „Ich persönlich glaube, dass sich die Jugendlichen jetzt mehr vorstellen können, ihre Freizeit auch im Wald zu verbringen.“