Gelsenkirchen. Einmal im Jahr kommt’s vor, dass an der städtischen Anlaufstelle Nr. 1 nichts mehr geht. So wie am 5. Oktober. Der Ausbau des Terminvergabe-Systems soll helfen.

Gefühlt ist es hier meistens voll. Aber eben nur gefühlt. Anfang der Woche allerdings, da ging im Bürgercenter im Hans-Sachs-Haus tatsächlich nichts mehr. Der Andrang war derart groß, dass die Ausgabe der Wartemarken gestoppt wurde.

Eine Ausnahmesituation, die nach Worten von Stadtsprecher Oliver Schäfer nur etwa einmal im Jahr vorkommt. Warum? Auf den Punkt gebracht steckte am 5. Oktober das Zusammentreffen unterschiedlicher Faktoren hinter dem „Stau“: Monatsanfang, Ferienbeginn, Wochenstart, Zuwanderung. Einzeln kein Problem, alles zusammen – siehe 5. Oktober.

42-köpfiges Team stemmt die Arbeit

Das Bürgercenter ist Anlaufstelle Nummer eins für Bürgeranliegen. An erster Stelle erfüllt es die Aufgaben des klassischen Einwohnermeldeamts mit Ab- und Ummeldungen. Änderungen der Kfz-Scheine, Anträge auf Ausstellung von Führungszeugnissen, Personal- und Kinderausweisen, Reisepässen, Anwohner-Parkausweisen und Annahmestelle verschiedenste Anträge (etwa auf Wohngeld oder BAföG). Auch Geburtsurkunden können hier beantragt werden. Damit ist die Palette der Dienstleistungen noch nicht erschöpft.

Insgesamt stemmt ein 42-köpfiges Team die Arbeit in den vier Bürgercentern – Standorte neben dem Hans-Sachs-Haus sind das Rathaus Buer, die Vorburg Schloss Horst, die Cranger Straße 262 in Erle. Mit 17 Bedienplätzen und zwei Mitarbeitern an der Infotheke ist das Bürgercenter im HSH bei der Personal- und Raumausstattung führend. Zwölf Leute stehen für die Bürger in Buer bereit; mit einem Mitarbeiter ist die Infotheke besetzt.

Knapp 25 Prozent Termine

So bedauerlich der enorme Andrang am Montag für genervte Bürger gewesen sein mag, so unterstreicht er doch, dass die Stadt mit der Einführung von Terminvergaben im HSH und in Buer auf dem richtigen Weg ist. Beispiel Altstadt: Hier hatte das Bürgercenter im August unter insgesamt 5322 Kunden 1304 mit Termin. Damit sei eine Terminquote von knapp 25 Prozent erreicht worden, rechnet Stadtsprecher Schäfer vor. „Wer nicht warten will, sollte einen Termin vereinbaren“, wirbt er. Der Service soll ausgebaut werden, „weil es auch gut für das Personal ist, wenn die Kunden zufrieden sind“. Bis Jahresende werden in Erle und Horst die technischen Möglichkeiten zur Terminvergabe geschaffen. Das selbst gesteckte Ziel der Stadt: Die Wartezeit mit Termin auf unter fünf Minuten reduzieren. Es hat geklappt. Mehr noch: Oft, so Schäfer, werde auf die Sekunde genau aufgerufen“.

Ausnahme: 5. Oktober 2015 ...