Gelsenkirchen. Vor allem Kinder unter 15 Jahren waren im laufenden Jahr vermehrt in Zusammenstöße mit Autos verwickelt. Polizei Gelsenkirchen setzt auf Verkehrserziehung.

Radfahrer tragen bei Unfällen mit Pkw ein deutlich höheres Risiko als Fußgänger, schwer verletzt oder gar getötet zu werden – diese Ergebnisse einer Studie von Sicherheitsexperten der Unfallforschung der Versicherer (UDV) sorgten in dieser Woche bundesweit für Aufsehen.

In Gelsenkirchen halten sich die Zahlen laut Polizei-Verkehrslagebild in etwa die Waage: Hier verunglückten 2014 genau 140 Radfahrer und 130 Fußgänger im Straßenverkehr.

Das Wetter als Risikofaktor

2015 könnte die Zahl der verunglückten Radfahrer allerdings deutlich ansteigen, erklärt Polizeisprecher Torsten Sziesze auf WAZ-Anfrage: „In diesem Jahr wurden bis Ende August 107 Radfahr-Unfälle verzeichnet, im Vorjahr waren es bis Ende August 99 Unfälle.“

Schon allein der Sommermonat August habe es dabei in sich gehabt: Hier stehen 26 Unfälle 2015 neun Unfällen mit Radfahrern im August 2014 gegenüber. „Je mehr die Sonne scheint, um so mehr Radfahrer sind auch unterwegs“, sagt Sziesze. Dementsprechend steige dann auch das Unfallpotenzial.

Vor allem die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die beim Radfahren in einen Unfall verwickelt waren, bereitet dem Polizeisprecher Sorge: „In diesem Jahr sind das bereits 21 Kinder. Im ganzen vergangenen Jahr waren es hingegen 15“, sagt er mit Blick auf die Unfallstatistik.

Weniger Unfälle mit Kindern auf Fahrrädern

Dabei ragt 2014 hier als Vorzeigejahr heraus – denn hier konnte die Unfallzahl der Fahrrad fahrenden Kinder von 32 im Jahr 2013 mehr als halbiert werden. „Eine Ursache für diese positive Entwicklung ist sicherlich auch die in 2014 begonnene Zusammenarbeit der Verkehrssicherheitsberater und Jugendverkehrsschulen mit Gelsensport“, heißt es im Verkehrslagebild 2014.

„Diese Kooperation läuft natürlich auch in diesem Jahr weiter“, betont Torsten Sziesze. Zudem würden auch weiterhin turnusmäßig alle Grundschulen besucht, damit Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr beigebracht werden könne.

Die Einhaltung der Regeln der Straßenverkehrsordnung stellt auch Peter Bruckmann, Vorsitzender des Kreisverbandes Gelsenkirchen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) vor jeder Tour in den Mittelpunkt. „Und wir mahnen die Fahrradfahrer zur Rücksichtnahme gegenüber allen Verkehrsteilnehmern“, sagt er. Denn Raser gäbe es auch unter den Fahrradfahrern.