Gelsenkirchen. . Auf rund 700 Metern entlang der B 227 wird die Böschung für 370 .000 Euro saniert. Pflanzen und Sträucher setzen Farbtupfer um die Frei-Otto-Brücke in Gelsenkirchen.

Wer über den Süden nach Gelsenkirchen kommt oder die Stadt in Richtung A 40 hinter sich lässt, der bemerkt in Höhe der Stahlbrücke, die die B 227 am Landschaftspark Mechtenberg überspannt, frische Bauarbeiten. Nach Wochen und Monaten des Stillstandes geht es jetzt weiter. Für rund 370. 000 Euro saniert der Regionalverband Ruhr (RVR) die Böschung entlang der Hattinger Straße – auf gut 700 Metern. Durch die Maßnahme rückt der von Frei Otto entworfene Fußgängerüberweg – wenn man so will: das Tor zum Süden – wieder stärker ins Blickfeld.

Verzögerung durch weichen Boden

„Der Boden hier gleicht einem Schwamm und ist durchsetzt mit Hausmüll“, erklärt Ingrid Voigt vom RVR die Beschaffenheit des Untergrundes, der früher einmal eine Mülldeponie war. Das nasse Frühjahr habe es unmöglich gemacht, die Sanierung weiter voranzutreiben. „Lastwagen und Bagger wären versunken“, sagt Voigt. Zudem habe die steile Böschung kein Profil gehabt, also oben eine ebene Fläche. „Der Abtransport des Holzes nach den Rodungen wäre viel zu gefährlich gewesen – ein umgekippter Lkw auf dieser Hauptverkehrsachse hätte den Verkehr lahmgelegt. Ebenso habe der Pfingststurm Ela eine Rolle gespielt, zu Verzögerungen geführt.

Jetzt also geht es weiter im zweiten Bauabschnitt. Der beinhaltet ein neues Böschungsprofil, einen Wirtschaftsweg auf der Ostseite sowie die Bepflanzung an beiden Seiten der B 227. Zuvor hatte es beidseitig Rodungen gegeben, wurde auf der Westseite auch ein Wirtschaftsweg angelegt.

In den nächsten drei Wochen soll der Schotterweg auf der Ostseite Gestalt annehmen. Außerdem bringen Lastwagen viel Erdreich heran, um Löcher in der Böschung – etwa rund um einen Strommast – zu verfüllen. So soll eine geschlossene langgestreckte Struktur entstehen. „Und noch im Herbst wird gepflanzt“, sagt Ingrid Voigt.

Brücke erhält frische Farbe

Das grüne „Facelift“ auf den 7000 Quadratmetern besteht aus versetzt gepflanzten Baumreihen, hier bekommt die nicht so weit aufstrebende schwedische Mehlbeere (10 bis 12 Meter hoch) sowie die Eberesche (7 bis 9 Meter) einen Standplatz, der die Stromleitungen nicht gefährdet. Auf den Böschungen und im Brückenbereich wird eine niedrige Strauchvegetation bis vier Meter Höhe den Rahmen bilden. Vorgesehen sind da die weiß blühenden Gewächse Felsenbirne, Schneeball sowie als bunter Kontrast und Betonung an der Frei-Otto-Brücke rote Strauchrosen. Zusammen: 148 Bäume und 3400 Sträucher, darunter 1700 Rosen.

„Neue Farbe“ erhält aber nicht nur die Landschaft, auch die Widerlager der Brücke sollen in frischem Weiß erstrahlen. „Fehlt eigentlich nur die passende Ergänzung“, sagt Voigt mit einem vielsagenden Schmunzeln. Vielleicht erwägt die Stadt ja, die Brückengeländer zu illuminieren, mit blauen LEDs beispielsweise. Dann wäre sie so etwas das optische Gegenstück zur Brücke an der Schalker Meile etwas weiter nördlich . . .