Gelsenkirchen. Der Förderverein des Kommunalen Integrationszentrums versorgt 250 Kinder und Jugendliche mit einer Schulerstausstattung. Aufgrund der Flüchtlingskrise wird der Bedarf noch steigen

Der Förderverein des Kommunalen Integrationszentrums Gelsenkirchen (KIGE) hat 250 Rucksäcke mit einer Schulerstausstattung gepackt. Diese sind für Schüler gedacht, deren Eltern nicht über die Mittel verfügen, ihren Kindern dringend benötigtes Unterrichtsmaterial zu beschaffen. „Es sind keine Luxusgüter, die in den Rucksack kommen“, sagt Vereinsvorsitzender Heiner Grahs. „Eben das, was die Kinder brauchen, wie etwa Stifte, Hefte, Farbkästen und Ähnliches.“

Hilfe für über 6500 Kinder

Die ersten Rücksäcke werden Ende Oktober zunächst an die Internationalen Förderschüler der Regenbogenschule überreicht. Der Rest der Rucksäcke wird dann nach und nach bei Bedarf vergeben. Insgesamt 8700 Euro hat der Förderverein für die Aktion ausgegeben. Das Geld stammt aus einem Notfallfond, der regelmäßig durch Spenden aufgestockt wird. Über 16 000 Euro waren von den Gelsenkirchener Rotariern, den Lion-Clubs, den Soroptimisten und Inner Wheel dafür und für andere Projekte gesammelt worden. Mehr als 6500 Kinder konnte der Förderverein, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, auf unterschiedlichste Weise unterstützen und fördern. „Wir haben auch immer wieder mal Arztbesuche aus dem Notfallfond finanziert – für Kinder, deren Eltern über keine Krankenversicherung verfügen“, so Heiner Grahs. „In der Regel melden sich Schulsozialarbeiter bei uns, wenn sie merken, dass bei einem Kind etwas nicht in Ordnung ist. Wir springen dann ein.“

Personal bei KIGE wurde aufgestockt

Doch nicht nur für Kinder mit Migrationshintergrund setzt sich der Förderverein ein. „Aktuell bieten wir niederschwellige Sprachkurse für junge Mütter an“, sagt Heiner Grahs. „Angesichts der momentanen Flüchtlingssituation, kann es gut sein, dass wir weitere Sprachkurse anbieten werden.“ Auch in Sachen schulischer Erstausstattung rechnet der Vereinsvorsitzende zukünftig noch mit Zulauf.

Einen Zulauf registriert Frank Tratnik schon seit Anfang August, also seitdem immer mehr Flüchtlinge nach Gelsenkirchen kommen. Tratnik ist beim KIGE für die schulische Seiteneinsteigerberatung zuständig. „Wenn Familien, die kein Deutsch sprechen, nach Gelsenkirchen kommen, brauchen sie natürlich Unterstützung“, sagt Tratnik. „Wir beraten die Familien und suchen für die Kinder und Jugendlichen eine Schule, auch bringen wir sie in Internationalen Förderklassen (IFÖ) unter.“ Die Zuweisung von Kindern und Jugendlichen in IFÖ steigt wöchentlich stetig. Das Personal bei KIGE wurde daher aufgestockt. Waren es 2014 noch 760 junge Menschen, die in IFÖ untergebracht waren und Betreuung brauchen, sind es aktuell über 1280. Um dem aktuell hohen Betreuungsbedarf gerecht zu werden, hofft Heiner Grahs vom KIGE-Förderverein weiter auf viele Spenden. Denn die 250 Erstausstattungen werden wohl nicht allzu lange reichen.