Gelsenkirchen. Die Verbraucherzentrale räumte bei Kunden auf. In einem geprüften Fall könnte eine Frau 200 bis 300 Euro jährlich sparen. Geräteversicherungen oft unnötig.

Die Verbraucherzentrale Gelsenkirchen hat die Versicherungsunterlagen von zwei Gelsenkirchenern überprüft – mit erstaunlichem Ergebnis. Die Unterlagen der Frauen wurden durchforstet und sortiert. Dabei wurde deutlich, dass es einiges zu optimieren gibt. „Natürlich benötigt jeder eine Privathaftpflichtversicherung“, sagt Anja Grigat, die Versicherungsberaterin der Verbraucherzentrale.

„Aber, wenn diese deutlich überteuert und nicht mal auf neuestem Stand ist, sollte man dringend tätig werden.“ Kundin Barbara K. zeigte sich überrascht. „Das hätte ich nicht gedacht, dass wir Jahrzehnte viel zu teuer versichert waren.“ Anja Grigat habe ihr gesagt, dass es allein bei uns Einsparpotenzial von 200 bis 300 Euro jährlich gebe. Das sei Grund genug, einmal genau prüfen zu lassen, welche Absicherung man überhaupt benötigt.

Existenzielles Risiko absichern

Neben der Privathaftpflicht sei eine Berufsunfähigkeitsversicherung ratsam, genau wie eine Risikolebensversicherung für Eltern oder Immobilienbesitzer, so die Verbraucherzentrale. Mit diesen Versicherungen werden die wichtigsten persönlichen Risiken abgesichert.

Denn wenn man unabsichtlich jemandem Schaden zufügt oder so krank wird, dass man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, ist dies meist ein existenzielles Risiko. Auch wenn der Hauptverdiener einer Familie stirbt, sollte zumindest finanzielle Sicherheit für die Hinterbliebenen gewährleistet sein.

Individuelle Situation

Wer einen gewissen Hausrat angesammelt hat, sollte auch diesen versichern, da ein kompletter Ersatz beispielsweise nach einem Brand sehr kostspielig sei. „Überflüssig, weil man bedingungsgemäß kaum Leistungen beanspruchen kann, sind Geräteversicherungen fürs Handy, Laptop oder gar eine Brillenversicherung. Da lohnen sich die Beiträge meist nur für außergewöhnlich teure Anschaffungen.“

Vieles sei unter dem Blickwinkel des persönlichen Bedarfs zu betrachten. Braucht man eine Rechtsschutzversicherung? Eine Unfallversicherung? Eine Sterbegeldversicherung? Das könne man pauschal nicht beantworten, das entscheide die individuelle Situation. Diese betrachtet Anja Grigat von der Verbraucherzentrale Gelsenkirchen auch außerhalb der Aufräumaktion und verhilft in einem persönlichen Beratungstermin zu einem optimierten Versicherungsordner.