Gelsenkirchen. . Zwölfter interkultureller Begegnungsabend der AWO war ein voller Erfolg

Sebastian Roberto Truefa steht vor einem gefüllten Saal, die Blicke sind auf ihn gerichtet. In seinen Händen zwei selbstverfasste Gedichte, die er heute hier vorträgt. Er beginnt zu lesen, die Gäste hängen gespannt an seinen Lippen. Das letzte Wort verklingt, der Saal hüllt sich kurz in ergriffenes Schweigen und bricht dann in tosenden Beifall aus. Sebastian lächelt dankbar und begibt sich zurück zu seinem Platz.

Seit 2010 finden die Abende unter dem Motto „Brücken der Kunst“ im Begegnungszentrum der AWO in der Grenzstraße 47 statt. Es werden Lesungen gehalten, Theaterstücke aufgeführt oder, wie dieses Mal unter dem Motto „Vielfalt ist unsere Stärke“ Werke von Künstlern unterschiedlichster Herkunft ausgestellt. Mit dabei auch Bilder von 30 Schülern internationaler Förderklassen der Realschule Mühlenstraße. Der Abend, gezeichnet von heiterer und gelöster Stimmung, war laut Intendant Admir Bulic ein voller Erfolg. „So viele Besucher hatten wir noch nie.“

Förderung von Nachwuchstalenten

Ziel des Ganzen sei unter anderem die Förderung von Nachwuchstalenten aus der Umgebung. Wie zum Beispiel Truefa, der erst vor kurzem mit seiner Familie nach Deutschland kam. Sie sollen die Chance haben, eigene Talente zu entdecken und auszubauen, so Bulic. Auch Iris Fahr von der Bezirksregierung ist mit dem Ergebnis vollends zufrieden. Es sei schön zu sehen, dass die Idee hinter den Veranstaltungen so langsam Früchte trage und sich diese stetig mit Leben füllten, so Fahr. Die Intention den Ganzen sei es, Menschen dazu zu bewegen, „Brücken zwischen ihren unterschiedlichen Kulturen zu bauen, diese zu überschreiten und sich dabei zu begegnen und auszutauschen“, so die Geschäftsführerin des AWO-Unterbezirks Gelsenkirchen/Bottrop Gudrun Wischnewski in ihrer Eröffnungsansprache.

„Wir wollen Menschen dazu bringen, miteinander zu kommunizieren“, so Wischnewski. Personen aller Herkünfte sollen unter dem gemeinsamen Nenner der Kultur dazu angehalten werden, aufeinander zuzugehen, sich auszutauschen, Barrieren einzureißen und „Brücken“ zwischen sich zu schaffen, auf denen Begegnungen möglich sind.Und genau dies scheint zu funktionieren. Nach dem Programm mischen sich die verschiedenen Gruppen bunt durcheinander, treffen sich am Buffet und vor den ausgestellten Werken und tun das, was das Ziel des Ganzen ist: Sie kommunizieren miteinander, ungeachtet eventueller Sprachbarrieren oder kultureller Unterschiede.