Gelsenkirchen. . Die Brücken der Kunst – Vielfalt ist unsere Stärke lautet der Titel eines Begegnungsabends am 17. September.
Kulturelle Brücken der Begegnung baut das Team der Integrationsagentur der Arbeiterwohlfahrt (Awo) schon seit 2010. Im Jahr der Kulturhauptstadt wurden die interkulturellen Begegnungsabende aus der Taufe gehoben – und entwickelten sich schnell zum festen Bestandteil der vielschichtigen Integrationsarbeit von Admir Bulic, Bedia Torun, Jolanta Wojciak und Violeta Stoeva.
„Wir möchten mit Kunst und Kultur Menschen verbinden, Nachbarn zu Nachbarn machen. Wir möchten Talente fördern, Potenziale entdecken und Mut machen, sich künstlerisch auszudrücken“, fasst Bulic zusammen. Ergebnisse dieser Arbeit wurden bei bisher elf Veranstaltungen dokumentiert. „Rund 2000 Menschen haben wir mit unseren Kunstaktionen erreicht“, bilanziert Bedia Torun. Themen waren etwa „Die Reise in zwei Welten“, Zwei Heimaten“ oder „Mein neues Zuhause“.
Auch Schüler sind vertreten
Dass man Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur berät und hilft, sondern auch verborgene Talente hinter der Fassade entdeckt, führt Bedia Torun auf die „Gespräche auf Augenhöhe“ zurück, in denen sich Leute öffnen. Musik, Gesang, Poesie, Malerei und Fotografie sind die Säulen des nächsten Interkulturellen Begegnungsabends im Haus der Awo an der Grenzstraße 47. Die Brücken der Kunst tragen dabei den Untertitel „Vielfalt ist unsere Stärke“.
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Eine Besonderheit diesmal: 30 Schüler aus Internationalen Förderklassen der Realschule Mühlenstraße sind mit ihren Werken vertreten. Violeta Stoeva erzählt: „Sie hatten keine Themenvorgabe, hatten künstlerische Freiheit.“ Ein besonders beeindruckens Bild zeigt das Integrationsteam quasi als Vorgeschmack: Sieben Kinder aus Syrien, dem Libanon, aus der Türkei, aus Bulgarien und Polen haben die beiden Bäume gemalt, die ihre traurige Vergangenheit und das bunte, lebendige Leben heute dokumentieren.
Dann ist da auch Sebastian Roberto Truefa, 17 Jahre alt und aus Rumänien. Seit März 2014 lebt er mit seiner Familie in Gelsenkirchen, besucht – „noch eine Woche“ – die IFÖ-Klasse der Gesamtschule Berger Feld. Mioara Boboc kennt die Familie durch ihre aufsuchende Sozialarbeit und hat den jungen Mann ermuntert mitzumachen. Sebastian schreibt Gedichte. In Bulgarien sind seine poetischen Gedanken schon in Heftchen veröffentlicht worden. Davon hat er einiges mit Hilfe von Mioara Boboc übersetzt. „Gedichte über die Natur und meine Gefühlswelt.“ Sebastian lächelt. Er wird seine in Gedichtform gebrachten Gedanken vorlesen. Auch die über seine Reise nach Deutschland.