Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen wurden Kandidaten für die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ gecastet. Bewerber stellten sich in einem Vor-Casting der Jury.
„Hömma“, sagte ein Mann, etwa Mitte 40 in Jogginghose und mit Einkaufstasche in der Hand, über die Absperrung zu einem DSDS-Mitarbeiter, „ich bin ein Star. Siehse ja. Aber ich hab’ den Quatsch hier nicht nötig.“ Sicher, sicher, so der Angesprochene des Casting-Teams, und lächelte freundlich. Nach einer Tour durch über 40 Städte müsste jemand wohl einen Schnellkurs in Sprüche klopfen bei Dieter Bohlen persönlich nehmen, um ihn aus der Ruhe zu bringen.
Bohlen war nicht da. Dann wäre wohl auch mehr als ein Streifenwagen über den Bahnhofvorplatz gekurvt als am Samstag. Doch auch so konnte sich die Vor-Casting-Truppe nicht über einen Mangel an Teilnehmern und Zuschauern beklagen. Schon eine halbe Stunde vor offiziellem Start drängten sich junge Mädchen und junge Männer vor dem Einlass.
DSDS in Gelsenkirchen weckt Aufmerksamkeit
Mit Kaffeebechern in der Hand verfolgten Passanten den Auftrieb. Die häufigste Frage war die überflüssigste: „Was ist denn hier los?“ Denn die Trucks und das Zelt warben knallig für die Mutter aller Casting-Shows: „Deutschland sucht den Superstar“ von RTL.
Die erste Bewerberin, die in Gelsenkirchen antrat, hat Bohlen tatsächlich schon mal kurz kennengelernt, und das von einer positiven Seite: Vanessa Plementas (16) aus Oberhausen.
Während die Schülerin erstaunlich unaufgeregt Richtung Anmeldung verschwand, berichtete ihre Mutter Sandra: „Vanessa hat ihren Cousin David zu ,Das Supertalent’ begleitet und dort auch gesungen. Dieter Bohlen hat den Daumen hochgehalten!“ Sandra, ihr Mann Mike („Ich bin aufgeregter als Vanessa“), Vanessas beste Freundin Caroline und ihre Tante Angela unterstützten die 16-Jährige.
Kritik von der Jury
Doch es sollte nicht sein mit dem Ticket zu DSDS 2016. Vanessa sang unter anderem „Wann reißt der Himmel auf“ von Silbermond. „Mir wurde gesagt, ich habe eine schöne Klangfarbe, aber den Ton gewechselt. Mir wurde zu Gesangsunterricht geraten. Das werde ich auch machen.“
Dass sofort nach dem Sprung ins kalte Wasser ein Feedback kam, fanden die meisten Teilnehmer gut. Wie Vivianne Laskowski (16) und Carl Breitfeld (17), beide aus Marl und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule. „Carl hat mich überredet“, erzählte Vivianne. Eine fröhliche Gruppe begleitete sie, die sogar mitsang. Beide kamen nicht weiter. Vivianne: „Man fand mich hübsch. Ich sei eine Entertainerin, wurde mir gesagt.“ Gesangsunterricht nehmen? Warum nicht. Sie kann sich vorstellen, es noch mal zu versuchen. „Es war eine gute Erfahrung“, so Viviannes Fazit.
Carl dagegen kritisiert: „Man hat keine Verbesserungsvorschläge bekommen.“