Gelsenkirchen. . Die Veranstaltung „Gemeinsam leben mit Demenz“ im MiR soll die Menschen zu der Krankheit sensibilisieren. Eingeladen sind auch Bürger, die bisher noch nicht viel mit Demenz zu tun hatten.

„Fast jeder hat etwas mit Demenz zu tun. Sei es ein Angehöriger, der bei der Pflege hilft oder die Verkäuferin, die auf einen dementen Menschen im Supermarkt trifft. Menschen mit Demenz nehmen teil am öffentlichen Leben“, sagt Dr. Andreas Reingräber, Mitbegründer des Forum Demenz, eindringlich.

Weltweit sind rund 44 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Davon in Deutschland alleine offiziell 1,5 Millionen Menschen. In dieser Zahl sind nur Demenzkranke Patienten enthalten, deren Stadium schon weit fortgeschritten ist. „Es gibt also eine weit höhere Dunkelziffer“, erinnert Reingräber.

Erlös der Versteigerung wird gespendet

Dass das Thema also für jeden wichtig und relevant ist, soll die Veranstaltung zum Weltalzheimertag am kommenden Montag, 21. September, im Musiktheater im Revier (MiR) zeigen. „Ich hoffe, dass wir viele Leute erreichen, die aktuell nicht so viel mit der Krankheit zu tun haben. Ich denke aber, das Rahmenprogramm schafft es, diese Menschen auch dazu zu bringen vorbei zu schauen“, so Marita Ingenfeld von der Caritas Fachstelle Demenz. Neben Kurzvorträgen und Infoständen zum Thema, sollen selbst gefertigte Decken versteigert werden. Der Erlös geht als Spende an das Forum Demenz.

Der Geschäftsführer des Musiktheaters, Dieter Kükenhöher, freut sich auf die Veranstaltung: „Ich glaube, ich bin nicht der einzige Mensch, der schreckliche Angst vor dieser Krankheit hat, deswegen finde ich es wichtig, dieses Thema an die Öffentlichkeit zu führen und den Dementen zu zeigen, dass unser Ort für sie offen ist“, betont er. Als Marita Ingenfeld mit dem Anliegen zu ihm kam, sei er direkt einverstanden gewesen, die Pforten für diese Veranstaltung zu öffnen, so Kükenhöher.

Monatliches Tanzcafé: Diesmal im MiR

Auch die Sängerin Richetta Manager, die mit ihrer Band den musikalischen Höhepunkt des Abends bieten wird, ist mit Herzblut bei diesem Thema engagiert: „Ich bin mit der Krankheit vertraut und habe den Verlauf selbst im eigenen Umfeld erlebt. Ich empfinde es daher als meine menschliche Pflicht, die Menschen zu dem Thema klüger zu machen“, sagt sie. Ihre Mission als Demenzbotschafterin sei es, Fragen zur Krankheit und zu möglichen Therapieverfahren zu klären.

Beginnen soll das Programm im Musiktheater mit einem „Tanzcafé“, das bereits monatlich im Café Sel, Lohfeldstraße 6, veranstaltet wird. Das monatliche Tanzcafé soll die Dementen und ihre Angehörigen für eine kurze Zeit die Krankheit vergessen lassen und ein nettes Beisammensein ermöglichen. Ingenfeld: „Es ist schön, wenn der erkrankte Ehemann plötzlich seine Frau in den Arm nimmt und mit ihr tanzt. Gefühle vergessen diese Menschen nicht, die bleiben bis zum Schluss!“