Gelsenkirchen. . Jazzimprovisationen, fotografische Experimente im Großformat, Lichtkunst – am Wissenschaftspark Gelsenkirchen gelang etwas sehr Besonderes.
Die Atmosphäre sorgt für eine angenehme Ruhe. Dabei schimmert durchaus gelegentlich der Hauch von etwas Gespenstischem durch die vielen Flashsoundups: Viele Gäste sind gekommen, um sich überraschen, bisweilen auch überwältigen zu lassen. Sie lehnen sich in ihre Liegen zurück, während ein Foto-Projektor Bilder auf eine gewaltige Leinwand gleich hinter den Musikern projiziert.
Rund um die Bühne, im Hintergrund quasi, werden Bäume von unten in verschiedenen Farbtönen beleuchtet, an der gegenüberliegenden Wand entsteht durch einen Scheinwerfer inmitten der Dunkelheit über dem Wissenschaftspark (WiPa) Ückendorf ein sanftes Farbspiel in mattem Lila. Unterdessen zeigt das Jazz-Ensemble rund um Eckard Koltermann und Christian Hammer, was Jazzimprovisation alles kann. Die Musik und die Bilder unterstützen einander, verleihen sich gegenseitig Tiefe.
Während am Freitag in der Gelsenkirchener Innenstadt beim Gelsen City Sound Partylustige für Aufruhr sorgten, konnten Besucher des sogenannten „FlashSoundUp“ die Stille genießen.
Das Motto lautete „Unter freiem Himmel“
„Gute Musik lässt Bilder entstehen und in Fotografie wird Musik sichtbar. Eine interessante Kombination.“, sagt Projektleiter Peter Liedkte. „Für einen gelungenen Abend haben wir natürlich auch nach aussagekräftigen Bildern gesucht.“
Entsprechend gab es vorab die Möglichkeit, private Fotos, welche zum Motto der Aktion „Unter freiem Himmel“ passen, einzusenden. Daraus entstanden beschriftete Fotoreihen, die nach und nach an die Wand projiziert wurden und das Publikum in Staunen versetzten. Von Schwarz-Weiß Kontrast Bildern eines einzelnen Baumes bis hin zur einzigartigen Kulisse der Sahara – die Fotografien boten spektakuläre Ein- und Ausblicke.
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Breites Spektrum bei Themen und Stilen
Die Veranstaltung ist eine von mehreren im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums des Wissenschaftsparks in diesem Jahr. Ein wenig versteckt, neben der eigentlichen Haupt-Ausstellung, stellte der belgische Künstler Jonny Vekemans in einem ebenfalls auf dem Gelände stehenden Container eine kleine Auswahl seiner eigenen Bilder zur Schau. Sie zeigen Motive aus dem Ruhrgebiet, hauptsächlich Zechen, aber auch den Wissenschaftspark selbst. Das Besondere: Aufgenommen wurden die Werke mit einer klassischen Lochkamera, einer „Camera-Obscura“. Mit dieser gestaltet sich das besondere Fotografie-Verfahren zwar überaus kompliziert, dennoch sind Vekemans, dem selbsternannten „Master of Panoramic Arts“, Bilder gelungen, die mit den Projektor-Bildern definitiv konkurrieren können.