Gelsenkirchen. Delikat im Süden: Seit sechs Jahren betreibt Bülent Dogan sein Geschäft für Nüsse und Trockenfrüchte. Auch viele Sorten Tee und Kaffee hat er auf Lager.
Eine im wahrsten Sinne des Wortes kernige Geschäftsidee hatte vor einigen Jahren Bülent Dogan. Er betreibt seit 2009 sein Geschäft Nutstop, zunächst in Bismarck, seit drei Jahren am Neumarkt in der Altstadt. „Als wir hier in das Ladenlokal eingezogen sind, haben wir gleichzeitig das Gelsenkirchener Traditionsunternehmen Grewer-Kaffee übernommen“, sagt der 40-jährige Geschäftsinhaber. „Nüsse, Trockenfrüchte, Kaffee und auch Tee passen einfach gut zusammen.“ Mittlerweile hat Bülent Dogan über 300 Teesorten im Sortiment und acht verschiedene Kaffeesorten – alles seltener Hochlandkaffee. „Da die Nachfrage sehr hoch ist, das Angebot aber vergleichsweise niedrig, sind die Preise natürlich entsprechend nicht gerade günstig“, so der gebürtige Türke. „Aber die Kunden zahlen den Preis für die Qualität gerne.“
In seinem Heimatland sind Nussgeschäfte dieser Art sehr beliebt. Als er merkte, dass es dieses Angebot in seiner Wahlheimat Gelsenkirchen gar nicht gibt, war die Geschäftsidee geboren. Doch zunächst galt es das Handwerk von der Pike auf bei echten Profis zu lernen. Viele Male ist Bülent Dogan in die Türkei gereist und hat dort gelernt, wie die frischen Nüsse, die vor Ort von den Bauern bezogen werden, fachmännisch geröstet werden.
Qualität und Frische ist wichtig
Und auch hier in Gelsenkirchen steht Qualität und Frische für den Unternehmer an erster Stelle. „Ich habe mir in der Türkei eine Röstmaschine gekauft und deshalb kommen bei mir die Nüsse auch frisch und lecker direkt in die Auslage“, so Dogan. „Und die Kunden schmecken den Unterschied zur abgepackten Supermarktware, die oft einen monatelangen Weg hinter sich hat, bis sie überhaupt im Verkaufsregal landet.“ Aufgrund der Baustelle am Heinrich-König-Platz lebt das Geschäft im Moment noch von den Stammkunden. „Aber wir haben Gott sei Dank eine große Stammkundschaft und wenn die Baustelle endlich verschwunden ist kommen bestimmt noch einige neue Kunden dazu“, hofft Bülent Dogan.
Aber gerade das familiäre, persönliche ist es, dass viele seiner Kunden schätzen. „Er hat einfach besondere Produkte, die ich sonst nirgendwo finde und auch die Beratung und die breite Palette des Angebotes ist einfach toll“, sagt Ludger Dreckmann. „Solche kleinen, individuellen Läden müssen einfach unterstützt werden, sonst haben wir bald gar keine geschäftliche Vielfalt mehr.“ Was nicht nur Bülent Dogan verwundert, ist, dass 95 Prozent seiner Kunden Deutsche sind. Dabei sollten sich ja gerade seine Landsleute in seinem Laden heimisch fühlen. „Ich habe gemerkt, dass die Deutschen tatsächlich mehr auf Qualität und nicht so auf den Preis achten.“