Gelsenkirchen. Der 4. „Haus Leythe hilft Cup“ beginnt am Samstag um 11 Uhr mit einem Kanonenstart – der nicht wörtlich zu nehmen ist.
Was für ein grandioser Aussichtspunkt. Hier, an Abschlag eins, geht einem das Herz auf. Der Blick schwenkt über eine top-gepflegte und weitläufige Grünanlage, die jeden Vergleich mit einem Park standhält. In der Ferne erhebt sich fast schon majestätisch ein Revier-Berg. Halde Hoheward säumt den Horizont. Dieses starke Stück Ruhrgebiet umfasst gut 55 Hektar. Hier, an der Middelicher Straße in Gelsenkirchen, ist der Golf-Club Haus Leythe zu Hause.
850 Mitglieder zählt der Verein, dessen Präsident Holger Lampatz (57) mit dem gebührenden Stolz in der Stimme sagt: „Wir sind ein echter Mehrgenerationen-Club und offen für alle, die Golfspielen wollen. Die Altersspanne reicht von fünf bis 90 Jahren. Was an und für sich schon bemerkenswert genug ist.“
Bewusst auf die Bremse getreten
Doch das ist an diesem Tag gar nicht der Anlass für das Treffen im Grüngürtel der Stadt. Lampatz und Martin Rinke (54) organisieren mit dem richtigen „Drive“ den „Haus Leythe hilft Cup“, der an diesem Samstag zum vierten Mal stattfindet und sich einreiht in das hohe soziale Engagement, das viele Clubs in Gelsenkirchen, wie etwa die Rotarier oder Lions, alljährlich an den Tag legen, um zu helfen.
An dieser Stelle, mal ganz unbescheiden, rangiert Haus Leythe weit vorn. Rund 110 000 bis 120 000 Euro werden hier auf 18 Löchern für den guten Zweck, für unterstützenswerte Projekte eingespielt. Da gibt es den großen Promi-Cup, den Erwin Kremers und der Schalker Golfkreis durchführen und der vor wenigen Wochen rund 80 000 Euro einbrachte.
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„Das ist ein tolles Turnier mit vielen bekannten Menschen. Ohne jeden Zweifel. Aber diesen Rahmen wollen wir nicht“, erläutert Holger Lampatz. Deshalb haben Rinke und er auch auf die Bremse getreten, denn die Dimension ihres Cups wuchs in den ersten drei Jahren seines Bestehens zu stark. „Das wollen wir nicht. Ganz bewusst nicht“, sagt Lampatz und betont, wie sehr es bei diesem Turnier um die nachhaltige Wirkung geht, in der eigenen Stadt wirksam zu sein. Aus diesem Grunde habe man auch auf das Engagement externer Sponsoren verzichtet, um Pomp auszuklammern und den soliden Charakter einer Veranstaltung zu bewahren, der so aussieht:
18 Vierer-Teams starten zeitgleich am Samstag um 11 Uhr mit einem sogenannten Kanonenstart und treffen sich dieses Mal zu einer lockeren Abendveranstaltung in der Maschinenhalle-Süd auf dem Gelände der Hertener Zeche Ewald.
Gegründet wurde der Cup im Jahr 2012
Gegründet wurde der „Haus Leythe hilft Cup“ im Jahr 2012 von Unternehmen und Privatpersonen aus Gelsenkirchen, die sich zudem als Garanten für eine bestimmte Spendensumme zur Verfügung stellen. „Spielen wir also über das Turnier und über Spenden nicht genug ein, stocken diese Garantiegeber aus ihrem Portemonnaie auf“, sagt Martin Rinke. So kommen auf jeden Fall pro Turnier 30 000 Euro zusammen, die auch nicht in der Fremde versickern, sondern aufgeteilt auf zwei Projekte direkt in Gelsenkirchen helfen sollen.
Damit alles reibungslos abläuft, arbeiten die Turnier-Organisatoren an dieser Stelle mit der Aktion Lichtblicke zusammen. Die wurde im Jahr 1998 von den 45 NRW-Lokalradios, dem Rahmenprogramm radio NRW, den Caritasverbänden der fünf NRW-Bistümer sowie der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe ins Leben gerufen. In diesem Jahr, verraten Lampatz und Rinke, würden sie mit etwas Glück und gutem Willen mit 36 000 Euro rechnen. Aber jeweils 15 000 Euro gingen garantiert an die Initiative Gelsenkirchener Adoptiv- und Pflegeeltern e.V. sowie an das Emmaus-Hospiz St. Hedwig in Resse.