Gelsenkirchen. Die Stammzellenspende des Gelsenkircheners David Mecking hat eine Britin wohl vor dem Tod bewahrt. 32-Jährige leidet an Leukämie. Die Therapie schlägt an.

Mit Freude hat es David Mecking erfüllt, eine junge Frau sehr wahrscheinlich vor dem Tod bewahrt zu haben. Der Gelsenkirchener hat einer 32-jährigen Britin Stammzellen gespendet, sie ist an Blutkrebs (Leukämie) erkrankt. In die Freude mischt sich zudem viel Dankbarkeit und Demut, wie der 30-jährige Schalke-Fan erklärt. Denn die Hilfsaktion hat seinen Blick auf das Leben nachhaltig verändert. „Man muss sehr dankbar sein, dass es einem selbst so gut geht“, sagt der junge Mann, der am Marienhospital Buer als Physiotherapeut arbeitet. „Gesundheit und Job, was will ich eigentlich mehr“, fragt David Mecking daher mit Blick auf die Dankeskarte aus England.

Die trudelte Anfang des Monats bei ihm zuhause in Buer ein, ein bunter Elefant ist darauf zu sehen. Mit knappen, aber warmen Worten bedankt sich die Britin. „aus tiefstem Herzen“ bei ihm. Anonym, noch; erst nach einer Frist von zwei Jahren ist es möglich, Näheres vom jeweils anderen zu erfahren – mit beiderseitigem Einverständnis. Das macht man aus Gründen des Schutzes, „niemand soll sich verpflichtet oder unter Druck gesetzt fühlen“, erklärt der Gelsenkirchener. Und unter anderem auch deshalb, weil ein erneutes Auftreten von Blutkrebs innerhalb dieses Zeitraumes möglich ist.

David Mecking ist froh, „dass es der Patientin schon viel besser geht“. Er hofft jetzt, dass die 32-Jährige durch seine Stammzellenspende endgültig geheilt werden kann. „Ich würde jederzeit wieder spenden“, sagt er im Brustton der Überzeugung, „erst recht bei einem Rückfall.“

Gute Nachricht schon nach drei Wochen

Wie ist der Dauerkarteninhaber dazu gekommen, sich in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufnehmen zu lassen?

Nun, das liegt schon etwas länger zurück. Die DKMS war in der Saison 2013/2014 beim Heimspiel gegen Augsburg für eine Typisierungsaktion auf Schalke. Und weil Mecking schon Organspender ist, war es für ihn „selbstverständlich, da auch mitzumachen“. Drei Wochen später kam bereits die Nachricht: Seine Zellen passen, Anfang Juli entnahm man ihm in einem Kölner Krankenhaus über die Blutbahn die Stammzellen – ohne Operation. Und schon kurz darauf meldete sich die englische Klinik wiederum bei der DKMS, dass die Therapie offenbar anschlägt.

DKMS ist weltweit im Einsatz

Die DKMS ist eine gemeinnützige Non-Profit-Organisation . Sie versucht weltweit, einen passenden Stammzellenspender für Blutkrebspatienten zu finden. Eine Typisierung gleicht einer Speichelprobe, dabei wird mit einem Stäbchen im Mundraum ein Abstrich gemacht.Die DKMS finanziert sich über Spenden und die Kostenerstattungen der Gesundheitssysteme für die Dateipflege und für die erfolgreiche Vermittlung eines Spenders.

Info unter 0221 940 58 20, www.dkms.de

„Das ist großartig“, freut sich David Mecking. Denn in der Regel vergingen bis zu sechs Monate, ehe man erfahre, ob die Genesung voran gehe. Am Samstag hat S04 ein Heimspiel gegen Darmstadt. Da wird David seinen Schalkern aus der Nordkurve wieder aus vollem Halse zujubeln. Und dabei wohl auch an ein Menschenleben denken, das er gerettet hat.