Gelsenkirchen. . Maximilian Malberger entwickelte ein Verfahren, das Patienten und Medizinern die Behandlung von Tumoren erleichtert.
Maximilian Malberger (25) entwickelte im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit im Fach Medizintechnik an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen kürzlich ein neues Prüfverfahren für eine Strahlentherapie am Strahlentherapiezentrum Emscher-Lippe (StZEL) im St. Josef-Hospital in Horst.
Dort werden im Rahmen von Krebsbehandlungen moderne Linearbeschleuniger eingesetzt, die eine hochpräzise Behandlung von Tumoren ermöglichen. „Zur Prüfung des Gesamtsystems werden speziell geformte Prüfkörper anstelle des Patienten im Strahlengang des Linearbeschleunigers platziert, um auf diesem Wege geometrische Abweichungen vor der Behandlung zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren“, erklärt Malberger. Der von ihm entwickelte Prüfkörper macht das Verfahren nun noch präziser und schneller.
Außerdem „lässt es sich unkompliziert anwenden, was die teilweise täglich durchgeführten Kontrollen deutlich erleichtert“, sagt Prof. Dr. Christian Schröder, der an der Westfälischen Hochschule Mikrosystem- und Feinwerktechnik sowie Mechatronik lehrt und Malbergers Arbeit betreute.
Prüfverfahren aus Bereich der Optik
Und wie kam der junge Student auf die Idee? „Während des Studiums habe ich mich schon viel mit dem Thema beschäftigt. Solche Qualitätsprüfungen sind Pflicht und ich habe mich gefragt, wie können sie noch effizienter durchgeführt werden.“
Also ging er an die Recherche und wurde im Bereich der Optik fündig. „Ich habe ein Prüfverfahren, dass sonst etwa bei Objektiven eingesetzt wird, für die proenergetische Strahlung abgeleitet. Das hat mich viele Gedanken gekostet.“
Praxistest besonders aufregend
Innerhalb von acht Wochen musste er die Bachelor-Arbeit fertigstellen und damit auch einen Prototyp des Prüfkörpers. „Das war ganz schön aufregend, denn als ich mit der Arbeit angefangen habe, wusste ich ja nicht, ob es am Ende wirklich funktioniert, oder eben nicht. In der Theorie ging alles auf, aber erst als es auch in der Praxis geklappt hat, war ich wirklich glücklich. Das war ein tolles Gefühl“, erinnert sich Malberger.
Für seine Leistung bekam er die Abschlussnote 1,2. Außerdem konnte er sich einen Arbeitsplatz beim Strahlentherapiezentrum sichern. „Natürlich hatte ich das schon anvisiert“, freut sich Malberger. Jetzt arbeitet er dort im Bereich der medizinischen Physik und kümmert sich um Bestrahlungsplanung, Maschinenwartung und Qualitätssicherung. „Ich bin sozusagen Bindungsglied zwischen Maschine und Arzt.“
In Zukunft kann der 25-Jährige sich vorstellen noch mehr zu forschen und vielleicht eine weitere Innovation zu entwickeln. „Die Forschung hat mir mega Spaß gemacht und ohne den Zeitdruck ist es wohl noch viel besser.“