Gelsenkirchen:. Die Bauarbeiten hatte sie heil überstanden, die Skulptur von Muhamed Bajranovic auf dem Halfmannshof. Jetzt fiel sie Vandalismus zum Opfer.
Neun Jahre lang stand die Skulptur von Muhamed Bajramovic, dem Künstler aus Bosnien, im Innenbereich des Halfmannshofes. Geschaffen worden war sie im Jahr 2006. Anlass war damals das 75-jährige Bestehen der landesweit beachteten Künstlersiedlung im Gelsenkirchener Süden, zu dem es ein Bildhauer-Symposium gab. Jetzt liegt die Skulptur in Trümmer zerschlagen vor der Metallsteele, auf die ihre Bestandteile geschichtet waren. Unbekannte haben sie wohl in der Nacht zum Dienstag mutwillig zerstört.
Regina Klein von der Buchbinderei Klein, die selbst zur Künstlergemeinschaft gehört hatte und nun am Kreativquartier mitwirkt, meldete den Fall. Sie hatte nach eigenen Angaben vor Beginn der Bauarbeiten manche Skulptur aus dem Hofbereich verlagert, um sie vor versehentlicher Zerstörung im Rahmen der Bauarbeiten zu bewahren. Auch die Polizei ist informiert und ermittelt gegen Unbekannt. Allerdings ist bislang nichts über die Täter bekannt, abgesehen davon, dass sie dunkle Kapuzenjacken trugen, einen Fahrradkorb am Tatort hinterließen und mit dem Fahrrad geflüchtet sind.
Wut über gescheiterten Einbruch an der Kunst ausgelassen
Schon in den Tagen zuvor, so meldeten es Anwohner der Polizei, hatten mehrfach Unbekannte das Gelände durchstreift, möglicherweise auf Erkundungstour. Eigentliches Ziel könnte der Baucontainer am Halfmannshofgelände gewesen sein, wo weiterhin Bauarbeiter tätig sind. Der Zugang zum Container war allerdings durch einen Radlader verstellt. Möglicherweise waren die Täter darüber so erbost, dass sie die steinerne Skulptur aus Wut in Trümmer schlugen und das in der Nähe positionierte Toilettenhäuschen für die Bauarbeiter zerstörten.