Gelsenkirchen. Mutwillige Beschädigungen sind Grund dafür, dass Gelsendienste die Mülleimer an bis zu 50 Haltestellen von Bussen und Straßenbahnen entfernt.

Gelsendienste entfernt regelmäßig Mülleimer von rund 50 Haltestellen im Stadtgebiet. Grund dafür: anhaltende Zerstörungswut. „Randalierer fackeln die Mülleimer ab oder treten sie runter“, sagt Bereichsleiter Heimo Stegner. „Und das völlig ohne Grund.“ Besonders betroffenen seien die Gegenden in Bulmke-Hüllen und in Bismarck. „Hier ist die Wohngegend schon verwahrlost, da haben wir auch vermehrt mit Vandalismus zu tun“, sagt Stegner.

Konkret hätten Randalierer im vergangenen halben Jahr unter anderem an der Bochumer Straße, der Erdbrüggenstraße oder der Hans-Böckler-Allee die Mülltonnen zerstört. Bis zu acht Wochen mussten Reisende dort ihren Müll woanders entsorgen. Danach stellt Gelsendienste die Papierkörbe an den Haltestellen wieder neu auf, allerdings maximal vier Mal. „Wenn das nicht klappt, nehmen wir sie für ein Jahr ab“, sagt Stegner. Aktuell sei das an der Haltestelle Küppersbuschstraße der Fall.

Trauriger Höhepunkt der Zerstörungswut war übrigens die vergangene Silvesternacht. 52 Papierkörbe musste Gelsendienste erneuern, ein enormer Zeit- und Kostenaufwand. Ein einfacher Papierkorb – Gelsendienste versorgt etwa 1600 – kostet inklusive Montage knapp 250 Euro. „Wenn der viermal zerstört wird, sind wir schon beim Monatslohn von einem Reiniger. Da lohnt sich das Neuaufstellen für uns nicht mehr.“

Ein weiteres Problem: Es gibt nur wenig Alternativen zum Abmontieren. Stabilere Mülleimer brennen zwar schlechter, sind aber auch dementsprechend teuerer. Mit bis zu 700 Euro schlagen sie zu Buche und „vandalismussicher ist eben nichts“.

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Gelsendienste stellt seit einiger Zeit eine deutliche Zunahme von mutwilligen Zerstörungen fest. „Wir haben vermehrt Probleme damit“, sagt Stegner. Problematisch sei außerdem, dass die Täter fast nie erwischt würden. Die Polizei kann dagegen auf Anfrage keinen nennenswerten Anstieg von Sachbeschädigungen feststellen.

Bei der Bogestra habe man durch Kameraüberwachung und die Präsenz von Kundenbetreuern bei den Stadtbahnhaltestellen Vandalismusschäden auf ein Minimum reduzieren können.

Allerdings: „Vandalismus gibt’s dafür jetzt häufiger an Bushaltestellen“, sagt ein Sprecher. Zerschlagene Glasscheiben oder Graffiti seien die Hauptprobleme. „Grundsätzlich sind das aber eher Einzelfälle. „Wir merken, dass es gehäuft Probleme mit Vandalismus gibt, wenn die Schule gerade aus ist.“ Problem-Haltestellen, an denen Vandalismus immer wieder vorkommt, gebe es dagegen nicht.