Gelsenkirchen. . Der Spielplatz an der Robert-Koch-Straße war schlimm zugemüllt. Leere Flaschen, Essensreste, Scherben, gebrauchte Kondome, Spritzbesteck und anderer Dreck lag auf und unter den Bänken. Inzwischen ist die Anlage aufgeräumt, aber die Stadt will nun täglich kontrollieren lassen.

Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung: Der Spielplatz an der Robert-Koch-Straße, zwischen Hans-Sachs-Haus und dem Kinderheim St. Josef, war am Montag sauber und aufgeräumt. Die Spielgeräte und die Sandfläche laden Steppkes zum Herumturnen und Buddeln ein. Trotzdem trügt das Bild. Die Fläche rund um die Sitzbänke ist übersät mit Zigarettenkippen. Würde ein Kind einen solchen Zigarettenrest verschlucken, bestünde höchste Gefahr.

Schlimm sah die Anlage in der vergangenen Woche aus. So schlimm, dass Harald Sigl mit zwei großen Plastiktüten voller Müll in die Redaktion kam. Müll, den er auf und unter den Bänken eingesammelt hatte: leere Flaschen, Essensreste, Scherben, gebrauchte Kondome, Spritzbesteck und anderen Dreck. Die Zigarettenkippen fischte er „alle und ausschließlich“ (Sigl) aus dem Sandkasten. „Wer weiß, welcher ‘Schatz’ da etwas tiefer noch der Entdeckung harrt!?“, fragt der Gelsenkirchener und informierte Gelsendienste, die für die Reinigung und Pflege der Spielplätze zuständig sind.

Müll türmt sich auf den Bänken

In der Tat fristet die kleine, in dem Park gelegene Anlage im wahrsten Sinn des Wortes ein Schattendasein. Zentral gelegen, aber dennoch weit genug entfernt von der Fußgängerzone ist die Anlage ein beliebter Treffpunkt für Menschen, die eigentlich nichts auf einem Spielplatz für Kindergartenkinder zu suchen haben: Die Suchtszene, Wohnungslose und Jugendliche, die abhängen, haben ein Auge auf den Spielplatz mit seinen Sitzgelegenheiten geworfen hat. Sie lassen sich vor allem bei trockenem Wetter zum Trinken, Rauchen und Palavern dort nieder. Die Folgen sind unübersehbar: Müllberge türmen sich, obwohl neben den Bänken Müllbehältnisse stehen.

Die Problematik ist Gelsendienste durchaus bekannt. „Wir können das aber nicht verhindern“, sagt Bereichsleiter Heimo Stegner. Einmal in der Woche säubere Gelsendienste den Spielplatz und leere die Mülleimer. „Das Problem ließe sich vielleicht mit Spielplatzpaten beheben“, so Stegner.

Die Stadt will künftig kontrollieren

Die Stadt will die Anlage ab sofort täglich (außer am Wochenende) kontrollieren. Dafür ist neben den Gelsendienste-Mitarbeitern auch die Jugendberufhilfe im Einsatz.

Rund 40 Frauen, Männer und Organisationen kümmern sich in Gelsenkirchen ehrenamtlich um den Spielplatz in ihrer Nachbarschaft.

Die Paten besuchen regelmäßig den Spielplatz, sind Ansprechpersonen für die Kinder auf dem Spielplatz und informieren die zuständigen Dienststellen über Schäden und Verunreinigungen. Wer sich interessiert, erhält Informationen bei der Ehrenamtsagentur, Beate Rafalski, 0209 169-33 34