Gelsenkirchen. . Den Abschluss der SommerSound-Reihe im Jubiläumsjahr krönten ein Besucherrekord, ein wohlmeinender Wettergott und das Versprechen: Es geht 2016 weiter.

„Wie viele Menschen sind hier im Stadtgarten? 1000? Ich sehe eine ungebrochene Begeisterung für den SommerSound und das ist wichtig“, strahlt Dr. Volker Bandelow vom Referat Kultur am Sonntagabend mit der warmen Sommersonne um die Wette. Die fünfte und letzte Veranstaltung der diesjährigen Open-Air-Reihe bricht in Wahrheit alle Rekorde, mehr als 1200 Gäste tummeln sich um die Pavillon-Bühne, damit ist im 25. Jubiläumsjahr der Allzeithöchstwert an Zuschauerzahlen bei einem Konzert eingestellt.

Zum Auftakt des Abends spielt der Festival-Organisator höchstpersönlich mit seiner Band auf: Guntmar Feuerstein. „Die Feuersteins“, das sind neben dem Musikmanager mit Banjo, Gitarre und Mandoline seine Tochter Emily (Gesang, E-Piano), Jonna Wilms (Violine) und, an diesem Abend, Claudia Rudek. Die Singer-Songwriterin aus Dortmund, als Solokünstlerin bei der Eröffnungsvorstellung Anfang Juli schon beim SommerSound zu hören, ist kurzfristig für Carla Feuerstein eingesprungen. Gute Musiker finden schnell zueinander, so auch hier.

Eigenkompositionen und aus Bergmannszeiten

Gesteckt voll war es vor der Bühne.
Gesteckt voll war es vor der Bühne. © FUNKE FotoServices

Die Vier spielen erfrischend zu einem lupenreinen American Folk auf. Die „Fiddel“ tanzt und verbreitet beste Goldgräberstimmung, der Klondike-River lässt grüßen. Das Publikum ist schlicht begeistert. Feuersteins bieten auch deutschsprachige Musik. Emily begleitet ihren ergreifenden Gesang zu „Mein Vater war Bergmann“ mit der Harfe. Ein Volkslied aus anderen Zeiten, als Zechenarbeit noch einen frühen Tod bedeuten konnte, „die Knappen, sie senkten ins Grab ihn hinein“. Eine Liebeserklärung an den eigenen Vater singt Guntmar Feuerstein in seiner Eigenkomposition „Viel mehr geht nicht“. Rührende Poesie, eine Hommage an die Kriegsgeneration, an „Menschen ohne Kindheit und Jugend“. Zum Abschluss aber sausen wieder „Horses & Carriages“ zum Sound von Banjo und Geige über die staubigen Landstraßen der Prärie.

Konstant guter Besuch selbst bei Unwetterwarnungen

„ Whiskey and Women“ beschlossen den Abend im Musikpavillon mit Folk-Punk.
„ Whiskey and Women“ beschlossen den Abend im Musikpavillon mit Folk-Punk. © FUNKE FotoServices

Nach der Pause nehmen die drei kalifornischen Mädels von „Whiskey and Women“ das Thema auf. Mit Akkordeon, Gitarre, Percussion und Gesang bieten Renee de la Prade, Joan Wilson-Rueter und Rosie Steffy dem Publikum einzigartigen Folk-Punk. Tosender Applaus. „Die Gelsenkirchener lieben ihren SommerSound, das spürt man“, freut sich Guntmar Feuerstein.

„Bemerkenswert in diesem Jahr war der konstant gute Besuch trotz mehrfacher Unwetterwarnungen im Juli. Die Menschen kommen auch im Regen, gewappnet mit Capes und Schirmen.“ Im nächsten Jahr geht’s weiter. „Ich kann Ihnen versichern, wir werden diese Reihe weiterführen, mit Guntmar und Anja Feuerstein als Organisatoren“, so die eindeutige Ansage von Volker Bandelow vom Kulturreferat der Stadt.