Gelsenkirchen. Von Januar bis heute stieg die Einwohnerzahl in Gelsenkirchen um etwa 1000 Personen auf über 260000. In der Stadt leben 2100 Flüchtlinge. Das durchschnittliches Lebensalter ist im Stadtteil Resser Mark mit 48,76 Jahren am höchsten.

Nach einer Bertelsmann-Studie verliert NRW in den nächsten 15 Jahren 2,7 Prozent seiner Bewohner. Doch Gelsenkirchen, wo in Blütezeiten über 390000 Menschen lebten, wächst nach jahrelangem Bevölkerungsverlust wieder. Noch im letzten Jahr gingen die Einwohnerzahlen bis auf unter 260000 in den Keller. Von Januar 2015 bis heute nahm die Anzahl der Bewohner wieder um etwa 1000 zu. Doch sind es nicht etwa Arbeitsmarktbedingungen, die Gelsenkirchen einen vermeintlichen Aufschwung spüren lassen. Die ständig wachsende Zahl an Flüchtlingen führt zu einem Plus in der Bevölkerungsentwicklung.

Eng wird’s in der Neustadt

Etwa 2100 Flüchtlinge leben in der Stadt. Nicht alle werden hier bleiben. Für viele der Menschen, die unter Krieg, Armut und Verfolgung gelitten haben, bedeutet Gelsenkirchen eine neue Chance. Die könnte sich auch Handwerk, Handel und Industrie bieten, die dringend zukünftige Fachkräfte benötigen.

Auch in der Bevölkerungsentwicklung, die sich ausschließlich auf die deutsche Nationalität bezieht, ist ein Unterschied festzustellen. Die Einwohnerzahl ohne Migrationshintergrund schrumpfte seit Januar um 1400 auf etwa 186450. Im gleichen Zeitraum wuchs die Anzahl der deutschen Bewohner mit einer Migrationsgeschichte um 352 auf 30100 Bürger. Die Zahl der Bewohner mit ausländischem Pass nahm seit Anfang des Jahres um 1854 auf 43300 Personen zu.

Der stärkste Zuzug ausländischer Bewohner ist in der Neustadt festzustellen. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg hier in den letzten zehn Jahren von 24,5 auf 30,5 Prozent. In der Altstadt, in Schalke und Schalke-Nord hat jeder vierte Bewohner einen ausländischen Pass. Am wenigsten gefragt sind die Stadtteile Resser Mark (5,64 Prozent), Erle (6,86) und Resse (7,18).

Hoher ausländischer Bevölkerungsanteil

Entsprechend zum hohen ausländischen Bevölkerungsanteil bei der Zuwanderung zeigt sich auch das Durchschnittsalter. So wohnen in Ückendorf (35,66), Rotthausen (36,03) und in der Neustadt (36,22) auch ausländische Bewohner mit dem jüngsten Altersdurchschnitt. In der Resser Mark mit dem geringsten Anteil ausländischer Bewohner ist das durchschnittliche Lebensalter deutscher Anwohner mit 48,76 am höchsten. Bei Frauen klettert es sogar auf 51,39 Jahre. Am dichtesten rücken sich die Gelsenkirchener in der Neustadt auf die Pelle. Hier leben 7835 Menschen pro Quadratkilometer. In der Resser Mark leben auf der gleichen Fläche nur 559 Einwohner.

Seit Jahren wird die Stadt bunter. Menschen aus 138 unterschiedlichen Herkunftsländern leben hier. Unter anderem fast 17800 Gelsenkirchener mit türkischer Herkunft, 3200 Polen, 1524 Italiener, 421 aus der Ukraine, 484 Griechen, 502 Iraker und immerhin 119 Chinesen.