Gelsenkirchen. . Beim Orgelfestival Ruhr wird am kommenden Sonntag ein in Gelsenkirchen komponiertes und von Paul Klee inspieriert Werk Premiere feiern.

Den „Klangraum Europa“ erforscht das Orgelfestival Ruhr in diesem Jahr – am kommenden Sonntag, 12. Juli, präsentiert Andreas Fröhling, seit 2009 Kirchenmusikdirektor für Gelsenkirchen und Wattenscheid, dabei ein ungewöhnliches Programm an der Königin der Instrumente in der Altstadtkirche: Unter anderem erklingt in Gelsenkirchen erstmals das Orgelwerk „Darunter liegt das Bild“, das hier in der Stadt geschrieben wurde.

Kleine Rechtecke in Erdtönen, zu einem imposanten Gemälde zusammengefügt – das ist das Bild „Herbstsonniger Ort“ von Paul Klee, derzeit zu sehen in der Sammlung Ziegler im Mülheimer Kunstmuseum. Der Gelsenkirchener Komponist Michael Em Walter ließ sich 2013 für ein Auftragswerk des Organisten Andreas Fröhling von diesem Bild inspirieren und komponierte das Werk „Darunter liegt das Bild“.

Eine musikalische Bildbeschreibung

„Ich hatte schon länger vor, dieses Bild zu vertonen und hatte zunächst an ein Bläserquintett gedacht“, erzählt der Komponist. „In der Version für Orgel ist dann eher eine Bildbeschreibung daraus geworden, die im Verlaufe des Stückes immer mehr auseinander fasert, bis das eigentliche Bild nicht mehr zu erkennen ist. Man könnte auch sagen, die Kunst wird in dieser Komposition quasi zerredet, bis die Musik nur noch eine Ansammlung von ganz kleinteiligen Formen ist. Das Spannende an der Musik ist ja, dass sich das Gehirn auch aus vielen kleinen Formen wieder ein großes Ganzes zusammensetzt.“

Dieses Wechselspiel habe ihn fasziniert, erzählt Michael Em Walter – und macht dabei neugierig auf sein Werk, von dem auch Andreas Fröhling schwärmt: „Es vereint ganz tolle Klangfarben“.

Umrahmt wird die Komposition am Sonntag mit Orgelklängen von Jan Pieterszoon Sweelinck, Wolfgang Amadeus Mozart, Girolamo Fescobaldi, Eric Satie, Olivier Messiaen und Jehan Alain. Das Konzert beginnt um 18 Uhr, ab 17.45 Uhr gibt es eine Einführung. Die Karten kosten 10 Euro, Schüler und Studenten hören kostenfrei zu.