Gelsenkirchen. Gefährlicher Leichtsinn: Drei Jungen sind in Gelsenkirchen ins Gleisbett geklettert und haben Holzlatten auf die Schienen gelegt. Kein Einzelfall.
Drei Jungen haben in Gelsenkirchen Schottersteine und Holzlatten auf die Schienen gelegt und damit sich und andere gefährdet. Wie die Bundespolizei berichtet, begaben sich die Kinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren am Mittwochabend im Bereich der Dorstener Straße in den Gleisbereich und legten dort die Steine und Hölzer auf die Schienen.
Zeugen alarmierten die Bundespolizei. Daraufhin sperrte diese die Bahnstecke in Richtung Haltern für 15 Minuten ab. Einsatzkräfte der Gelsenkirchener Polizei holten die Kinder aus den Gleisanlagen und übergaben sie den Erziehungsberechtigten. Verletzt wurde niemand.
Polizei warnt vor Mutproben
In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei vor gefährlichem Leichtsinn: Vor allem mit Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen suchten sich Kinder und Jugendliche immer wieder Bahnanlagen und Züge als "Abenteuerspielplatz" aus. Besonders beliebte, aber gefährliche Spiele seien:
- Mutproben im Gleisbereich vor heranfahrenden Zügen
- Auflegen von Steinen und anderen Gegenständen auf Schienen
- Steinwürfe auf Züge und Signalanlagen
- Klettern auf Masten und abgestellte Waggons
- Toben, Rad-, Skate-, Snakeboard- sowie Inliner fahren auf Bahnsteigen
- Spielen an Bahnstrecken, Drachen steigen lassen
- „Zugsurfen“ (sich an abfahrende Züge hängen)
Die Bundespolizei bittet Eltern, mit ihren Kindern über die Gefahren am Gleis zu sprechen. Denn Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden.
Beim Klettern auf Masten, Schutzeinrichtungen, Brücken und abgestellte Schienenfahrzeuge entsteht eine lebensgefährliche Nähe zum Oberleitungsnetz der Eisenbahn; dieses steht unter einer Spannung von 15.000 Volt. Nicht nur das Berühren der Oberleitung mit dem Körper oder mit Gegenständen aller Art, sondern schon die bloße Annäherung ist lebensgefährlich. (we)