Gelsenkirchen. Schauspieler Thorsten Schade will seinen Psycho-Thriller als Kurzfilm realisieren. Fürs Budget setzt er auf Schwarmfinanzierung und Drehorte wie die Buchhandlung Junius.
Die Zwischenbilanz am Freitag: 26 Unterstützer, 946,90 Euro – und die Uhr tickt unbarmherzig runter. 19 Tage und knapp 20 Stunden bleiben Thorsten Schade da noch, um „Apparent Death“ den entscheidenden Schritt näher zu kommen. So soll sein Kurzfilm heißen. Ein 15-Minuten-Werk. Genre: Psycho-Thriller. Die Grundidee: Nach dem Unfalltod der Tochter entwickelt ein Rechtsmediziner aus Verzweiflung kriminelle Energie. Er entwickelt den Plan, eine junge Frau zu entführen, die große Ähnlichkeit mit der Verstorbenen hat, und sie als Ersatztochter gefangen zu halten.
Ein Internet-Trailer wirbt bereits für das Filmprojekt (übrigens von und mit Schade in der Essener Rechtsmedizin gedreht), das Drehbuch steht, Drehplätze sind ausgesucht, die Crew ist beinahe beisammen: Mit Peter Espeloer (Tatort Ludwigshafen) oder Bernd Grawert (Thalia Theater, Hamburg) stehen Autor Schade durchaus renommierte Schauspielekollegen als Akteure zur Seite. Ohne Gage, versteht sich. Was fehlt, ist das Geld, um den Stoff umzusetzen. Nicht viel Geld. Mit unter 9000 Euro rechnet der gebürtige Horster, der bei der Finanzierung auf Crowdfunding, also die Unterstützung durch einen ganzen Schwarm Geldgeber setzt.
Ab 7,77 Euro ist der Einstieg möglich
11 Prozent der veranschlagten Summe sind im Topf, zeigt Freitag das Finanz-Barometer auf der Internetplattform „Vision Bakery“. Und der Countdown läuft: „Erhält das Projekt bis zum 09.07.2015 11:24:30 MEZ mindestens 8.840,10 € wird es finanziert. Ansonsten erhältst du dein Geld zurück“, steht unter der Zwischensumme. Eine Ansage, die Ansporn ist für Schade, um für breite Unterstützung zu werben – „bei allen, die ein Herz für ein Genre-Projekt haben“. Ab 7,77 Euro ist der Einstieg möglich, ab 32,23 Euro gibt es für Finanziers später eine DVD samt Filmplakat, wer 88,80 Euro investiert, ist bei der Premiere auch backstage dabei, ab 389,90 Euro ist übrigens eine Statisten-Rolle zu haben.
Schade, Schauspieler mit Nebenrollen-Erfahrung in TV-Produktionen wie „Balko“, „Unter uns“ oder „Der Schattenmann“ und aktuell Akteur bei Dinner-Theaterproduktionen, wird Regie führen. Mit „Showtime“ hat er vor einigen Jahren einen ersten Kurzfilm vorgelegt, der bei der Kurzfilmschau in Münster mit einem Preis bedacht wurde. Auch eine absolute Low-Budget-Produktion: für exakt 3096 Euro.
Buchhandlung „Junius“ wird Schauplatz für den Film
Schauplätze für den Film werden ein Bochumer Restaurant und die Buchhandlung „Junius“. Hier, plant Schade, soll eine Lesung gedreht werden. Sabine Piechaczek, Buchhändlerin und bekennender Thriller-Fan, findet es „spannend, dass eine Szene bei uns im Geschäft spielt“. Sie wird das Projekt so unterstützen. Als möglichen Drehort hat Schade auch das Rathaus in Buer im Blick. Wenn denn der Schwarm mitzieht und „Apparent Death“, also „Scheintod“ finanziert.
Worauf es dann ankommt, damit die Produktion gelingt? Klar, Schauspieler, Kameramann, Licht, Regie. Aber entscheidend, um die Leute bei Laune zu halten, lacht Schade, „wird ein gutes Catering“.
Crowdfunding auf VisionBakery ist der „Motor für deine Ideen“ lautet das Motto der Plattform, die Menschen zusammen bringt, die gemeinsam Projekte finanzieren wollen. Unter der Rubrik „Film und Video“ findet sich der Trailer zu Apparent Death mit allen weiteren Infos. www.visionbakery.com/apparentdeath