Gelsenkirchen. Im Jugendtreff an der Aldenhofstraße wurden 13 junge Leute aus Spanien begrüßt. Eine spannende Woche verbringen sie in Gelsenkirchen.
Eine freudige Begrüßung ganz besonderer Art gab es jüngst am Jugendtreff der Amigonianer an der Aldenhofstraße in der Feldmark. 13 Jugendliche aus Valencia reichten 15 jungen Gelsenkirchenern zum Kennenlernen die Hand.
„Normalerweise begrüßt man sich in Spanien mit Küsschen. Die Gäste, die für eine Woche in Gelsenkirchen im Tageszentrum Schacht III in Horst leben, haben extra gelernt, wie man sich in Deutschland willkommen heißt“, erzählte Sandra Altmann, Leiterin des Projekts „Multicolorado – bunt statt grau“. Unter diesem Motto steht der Austausch für benachteiligte und zugewanderte Jugendliche aus Gelsenkirchen und Valencia – und umgekehrt.
Bei den jungen Leuten im Alter von 13 bis 17 Jahren musste das Eis erst gar nicht gebrochen werden. Nach der Begrüßung und einer kleinen Fotosession wurde das Holzhaus der Einrichtung sofort gemeinsam erkundet. Kickern und Tischtennis spielen inklusive. „Die Spanier sind alle sehr offen und nett und so gar nicht schüchtern“, lächelte Patryk.
Industriekultur und Stausee
Der 15-jährige Gelsenkirchener ist seit über acht Jahren Stammgast der Amigonianer, trifft dort seine Freunde. „Sprache spielt bei den Jugendlichen keine Rolle. Sie verstehen sich ausgezeichnet mit Händen und Füßen“, bemerkte Jugendtreff-Leiter Michael Niehaus.
Das Programm für die nächsten Tage wird abwechslungsreich. Erster Ausflugsort: Zeche Zollverein in Essen. Sandra Altmann: „Uns ist es wichtig, dass die Jugendlichen auch die Industriekultur im Ruhrgebiet sehen. So etwas kennen sie aus Spanien nicht.“ Auch ein Ausflug zum Halterner Stausee, der Besuch des Gasometers und des Aquaparks in Oberhausen sowie Klettern im Landschaftspark Duisburg-Nord sind geplant. Zudem steht eine Stadtrundfahrt durch Gelsenkirchen auf dem Plan.
Gefördert wird die Jugendbegegnung durch die Europäische Union im Rahmen des Programms „Erasmus+“. Neben den spanischen Jugendlichen aus drei Kinderheimen der Provinz Valencia sind auch vier spanische Betreuerinnen und Betreuer mit angereist. Sie geben den Jugendlichen eine Hilfestellung bei dem ersten ungewohnten Deutschland-Aufenthalt und sollen Sicherheit vermitteln.
Am 30. Juni brechen die jungen Gelsenkirchener im Gegenzug nach Valencia auf, um dort ebenfalls eine aufregende Woche zu erleben. Adrian, Sprecher des Hauses Eintracht, findet „das Projekt richtig gut“. „Ich freue mich schon total auf den Ausflug nach Spanien. Besonders auf den Strand bin ich echt gespannt“, sagte der 13-Jährige freudestrahlend.