Gelsenkirchen. Seit fünf Jahren engagiert sich der Gelsenkirchener Lothar Jekel bei den Amigonianern für Kinder und Jugendliche. Warum, verriet er beim Neujahrsempfang.
Kein Mensch kann ehrenamtlich arbeiten, ohne Leidenschaft mitzubringen. Lothar Jekel setzt sich mit Leib und Seele dafür ein, die Kinder- und Jugendarbeit der Amigonianer in Gelsenkirchen zu unterstützen. Warum? Amigo heißt bekanntlich Freund.
„Ich stehe auf Erlebnispädagogik und finde, man kann sie sehr gut mit dem Spirituellen verbinden“, sagt der 60-Jährige. Diplom-Sozialarbeiter ist Lothar Jekel von Beruf und arbeitet für das Bistum Essen. Seit fünf Jahren, als der Förderverein der Amigonianer gegründet wurde, ist Lothar Jekel dessen Vorsitzender.
Gemeinsam etwas verändern
„Das Miteinander ist mir wichtig. Gemeinsam kann man etwas verändern. Klasse ist es – das wurde heute beim Gottesdienst in der St. Elisabeth-Kirche deutlich – dass auch muslimische Jugendliche ganz selbstverständlich in unsere Einrichtungen kommen und sich wohlfühlen.“
Die Amigonianer unterhalten in Schalke den Schülertreff in der Hauptschule Grillostraße und das Jugendhaus Eintracht sowie den Jugendtreff in Feldmark. Die jungen Besucher erfahren Hilfe bei den Hausaufgaben, sie können sich austauschen und kreativ sein, kickern, Billard spielen, Dartpfeile werfen – einfach vieles unternehmen, was Spaß macht. Hinzu kommen Ferienangebote und Freizeitfahren.
Der erste Hochseilgarten im Gleis X sorgte für weltweite Schlagzeilen
Ein Projekt, von Lothar Jekel angestoßen, hat nicht nur in Gelsenkirchen für Furore gesorgt, sondern weltweit Schlagzeilen gemacht. „2008 hatten wir den ersten Hochseilgarten, im heutigen GleisX. Klettern in einer Kirche, das hatte es vorher noch nie gegeben.“ Eine bessere Verbindung von Spiritualität und Erlebnispädagogik ist auch schwer vorstellbar. Am Herzen liegen Jekel auch die Reisen nach Spanien, um sich mit jungen Gelsenkirchenern auf die Spuren des Ordensgründers Luis Amigó zu begeben. „Im Oktober werden wir wieder eine Pilgerreise anbieten.“
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Wenn man Vollzeit arbeitet und familiäre Pflichten hat, ist ehrenamtliche Arbeit eine Zusatzbelastung. Wie viel Zeit er für die Amigonianer aufwendet, vermag Lothar Jekel nicht zu beziffern. „Das ist eine schwere Frage. Ich habe darüber tatsächlich noch nie nachgedacht.“
Ehrenamtliche Arbeit
Was wohl auch daran liegen mag, dass seine Familie nicht nur Verständnis für ihn aufbringt, sondern munter mitmischt: Seine Ehefrau Marianne arbeitet ehrenamtlich für die Einrichtungen der Amigonianer, und die Kinder des Paares – Felicitas (22), Dominik (24), Maureen (27) und der 30 Jahre alte Christian – krempeln ebenfalls die Ärmel auf.
Was gibt diese besondere, nicht bezahlte Arbeit dem ehrenamtlich engagierten Lothar Jekel zurück? „Ganz viel. Ich erlebe, dass es Kinder und Jugendliche weiterbringt, dass sich Menschen verstehen und dass man gemeinsam Probleme lösen kann. Es ist ein wunderbares Gefühl, nach dem Wandern das Gipfelkreuz zu erreichen.“