Gelsenkirchen. Drei Männer wurden vom Landgericht Essen zu Haftstrafen von bis zu sechseinhalb Jahren verurteilt, nachdem sie einen Taxifahrer ausgeraubt hatten.
Die Hellsten waren sie nicht. Mit sechs Leuten planten sie, in Bismarck einen Taxifahrer zu überfallen. 250 Euro, viel mehr war auch nicht zu erwarten, erbeuteten sie. Dafür müssen die Räuber bis zu sechseinhalb Jahre ins Gefängnis, entschied am Freitag die II. Essener Strafkammer.
Von einem „hinterhältigen, heimtückischen“ Überfall sprach Richter Robert Nober. Die drei jüngeren Täter hatte das Jugendschöffengericht Gelsenkirchen im März verurteilt, bis zu vier Jahren und acht Monaten Haft gab es. Die Essener Kammer ahndete die Schuld der drei erwachsenen Gelsenkirchener: sechseinhalb Jahre Haft für Nicolas C. (24), der den 52 Jahre alten Taxifahrer geschlagen hatte, sechs Jahre für Daniel D. (35). Steven E. (25), der die Tat bestritten hatte, bekam dreieinhalb Jahre Haft. Ihm rechnete das Gericht an, dass er nicht vorbestraft ist und am Raub weniger stark beteiligt war. An seiner Schuld zweifelten es nicht.
In einen Hinterhof bestellt
In der Nacht zum 15. Oktober 2014 brauchten sie alle Geld. Die erste Idee, einen Tankstellen-Überfall, verwarfen sie. So planten sie, einen Taxifahrer zu überfallen. Sie bestellten ihn in die Franziskusstraße zu einem Hinterhof.
Bewaffnet mit Schreckschusspistole und Dachlatte, warteten sie. Als der 52-Jährige kam und nach der Klingel suchte, schlugen sie von hinten auf ihn ein. Dann nahmen zwei von ihnen seine Geldbörse mit. Weil einer von ihnen später mit der EC-Karte des Opfers ein Monatsticket für Bus und Bahn bezahlte, kam die Polizei ihnen auf die Spur.
Im Urteil erinnerte Richter Nober an die Folgen für das Opfer, das bis heute kein Taxi mehr fährt. Die Frau des 25-jährigen Angeklagten, der zugegeben hatte, einen Teil der Beute bekommen zu haben, zeigte sich mit dem Urteil unzufrieden. „Und Vergewaltiger werden freigesprochen“ rief sie, ohne dies belegen zu müssen.