Gelsenkirchen. . Derzeit werden in Richtung Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen die Versorgungsleistungen ausgetauscht. Die Betonwanne kann nur stückchenweise gegossen werden.
Baustellen an Verkehrsadern gibt es einige hier, beispielsweise auf der Horster Straße, Kurt-Schumacher-Straße oder der Bismarckstraße. Ihnen kommt eine besondere Bedeutung zu, weil sie viel befahrene Verbindungswege sind und bei Engpässen der Verkehrsinfarkt droht. Die WAZ hat sich von Bauleiter Michael Garschhagen und dem Abteilungsleiter für Straßenbau, Michael Stappert, den Stand der Dinge auf der Bismarckstraße erläutern lassen. Dort wird zwischen Münsterstraße und Albenhausenstraße seit Mai 2014 gearbeitet.
Auf dem 300 Meter langen Teilstück werden die Straße unter den Brücken der A 42, der Emschertalbahn und der Deutschen Bahn (Güter- und Rangierverkehr) abgesenkt und saniert, alte gegen neue Leitungen (Strom, Wasser, Entwässerung, bzw. Abwasser) getauscht, neue Geh- und Radwege gebaut sowie die Kreuzung Münster-, Grimberg- und Parallelstraße samt Beleuchtung neu angelegt. Auftraggeber sind Gelsenkanal, die Emschergenossenschaft, die Gelsenwasser AG und die ELE Vertriebsnetz GmbH.
Die Problematik beim Bauen
Die Durchfahrt unter der Unterführung muss von 3,7 auf künftig 4,5 Meter für den Schwerlastverkehr erhöht werden. „Die Bagger haben wenig Platz, ihre Arme auszufahren. Ihre Arbeitshöhe ist eingeschränkt“, erklärt Bauleiter Michael Garschhagen. Zudem kann nur stückchenweise ausgeschachtet und die Betonwanne im Untergrund zum Schutz gegen Grundwasser gegossen werden. Die Widerlager der Brücken würden sonst aufgrund der Last Erdreich wegdrücken, die Bauten an Standfestigkeit verlieren. Lange Leitungswege, um das Wasser abzupumpen und den Baugrund trocken zu halten, sind unter anderem eine weitere Hürde, „dazu eine geänderte Trassenführung für den Kanal, der Schmutzwasser von der künftig renaturierten Emscher fernhält“.
Nur 1,2 Meter schmal ist der zum Teil holperige Weg für Passanten unter den Brücken. Radler steigen „trotz eines Hinweisschildes oft nicht ab“, Mütter mit Kinderwagen und Rollatornutzer müssen sich verständigen, um aneinander vorbei zu kommen. In Höhe des Bahnaufgangs „wird daher bald eine Ausweichbucht eingerichtet“, so die Bauexperten.
Die Kosten und der Zeitplan
Das Projekt schlägt mit 4,8 Millionen Euro zu Buche. Fertig soll es im November 2016 sein. „Verzögerungen gibt es Dank des sehr milden Winters keine. Wir liegen dadurch ausgesprochen gut im Zeitplan“, sagt Abteilungsleiter Michael Stappert.
Vor Beginn der Bauarbeiten nutzten täglich 24 000 Pkw sowie 600 Lkw die Bismarckstraße. Derzeit sind es weniger, gezählt wurden die Autos vor Ort in jüngster Zeit laut Verwaltung aber nicht.
Der Verkehr und die Folgen
Frühestens Mitte 2016 wird mit den aufwändigen Bauarbeiten an der Brücke über den so genannten Hafenmund (Uferstraße, Bypass zur Kurt-Schumacher-Straße) begonnen. Die Abteilung Straßenbau rechnet nicht mit einem Verkehrskollaps dadurch auf der Nord-Süd-Verbindung in Bismarck. So wie aktuell mit einer nutzbaren, frisch asphaltierten Fahrspur soll der Verkehr in Richtung Innenstadt weiter fließen können.