Gelsenkirchen. Das offizielle Gründungsdatum ist der 4. Mai 1965. Festschrift erinnert an Rotthauser Ereignisse und das eigene Vereinsleben.
Man schrieb den 4. Mai 1965. 43 Bürger waren laut Teilnehmerliste ins Werksgasthaus Dahlbusch zur Gründungsversammlung des Bürgervereins Rotthausen gekommen. Erwähnenswert: „Damen waren – soweit erkennbar – nicht anwesend.“ Also wählten die Männer der ersten Stunde den ersten und elfköpfigen Vorstand unter sich.
Johannes Delmere sen. und Heinz-Felix Mundt wurden Vorsitzende des Bürgervereins. Schnell wuchs die Mitgliederzahl (Jahresbeitrag pro Nase: 1 DM). Wir schreiben das Jahr 2015. Am offiziellen Jubeltag des Bürgervereins gibt es viel zu tun, um das Jubelfest vorzubereiten. Vorsitzender Georg Gerecht und Vorstandskollege Werner Backhaus haben die druckfrischen Festschriften abgeholt, die jetzt in Rotthausen unter die Leute gebracht werden.
Ein besonderer Teil Gelsenkirchens, der einst formal zum Rheinland gehörte
„Dieses Heft ist kein Geschichtsbuch“, schreibt der Vorstand gleich vorneweg. Aber 50 Jahre Bürgerverein im Zeitraffer sind es geworden, die in der 93 Seiten starken Schrift nachzulesen sind. An die Geschichte dieses „besonderen Teils unserer Stadt“, erinnert Oberbürgerbürgermeister Frank Baranowski in seinem Grußwort. Besonders, weil, „nur Rotthausen gehörte einmal zu Essen und damit formal zum Rheinland – und das zu einer Zeit, als es in Rotthausen noch einen Flughafen gab.“
Trotz „Zeitraffer“ bergen die Seiten eine geballte Ladung an Informationen. So beschäftigten den Bürgerverein im Stadtteil 1966 – da hatte Rotthausen noch etwa 21 400 Einwohner – Themen wie Signalanlagen, Kreuzungsbereich, Verkehrsplanung und die Straßenbeleuchtung. Und das Zechensterben machte Schlagzeilen: Dahlbusch wurde am 25. März stillgelegt; in Erle protestierten 15.000 Menschen gegen die geplante Schließung der Zeche Graf Bismarck. Ein Jahr später diskutierten die aktiven Bürgervereinsmitglieder über die weitere Verwendung des Volkshauses, lehnten dessen Umwandlung in ein Gefängnis strikt ab. 1979 wurde das Volkshaus und mit ihm die Kirche St. Mariä Himmelfahrt, die ev. Kirche oder die Villa an der Steeler Straße unter Denkmalschutz gestellt.
Gefeiert wird das Jubiläum am Wochenende 9./10. Mai
1988 eröffnet der Bürgerverein, der in diesem Jahr 464 Mitglieder stark war, seine Geschäftsstelle an der Karl-Meyer-Straße 30. Hier wird ab 1989 auch die regelmäßige Bürgersprechstunde aus der Taufe gehoben, die bis heute fester Bestandteil der BV-Arbeit ist. Am 21. Juni 2003 wurde die Brückeneröffnung am Mechtenberg mit einem großen Bürgerfest gefeiert, für das der Bürgerverein verantwortlich zeichnete. 2006: Rewe zog von der Karl-Meyer- zur Steeler Straße. Ende 2007 erstrahlt die Karl-Meyer-Straße nach Erneuerungsarbeiten in modernem Glanz.
Ein Sprung ins Jubiläumsjahr: 260 Mitglieder hat der Bürgerverein Rotthausen aktuell; die Einwohnerzahl des Stadtteils ist auf 13 434 geschrumpft; die Aufgaben des Vereins wachsen.
Gefeiert wird das Vereinsjubiläum am kommenden Wochenende. Am Samstag, 9. Mai, steigt eine Grillfete für Mitglieder und Freunde im Garten hinter der Geschäftsstelle Karl-Meyer-Str. 47. „Kaffeeklatsch“ nennt der Bürgerverein den Empfang für geladene Gäste, der dann am Sonntag, 10. Mai, ab 14.30 Uhr im Kolpinghaus in Rotthausen stattfindet.