Gelsenkirchen. Den Rohbau des Justizzentrums Gelsenkirchen steht. Am Montag wurde das Richtfest gefeiert, mit vielen Honoratioren aus Stadt und Land.

12.600 Kubikmeter Beton, 2200 Tonnen Stahl und 370 Wände und 80 Treppen aus Fertigteilen – was das ergibt? Den Rohbau des Justizzentrums Gelsenkirchen! Am Montag wurde das Richtfest gefeiert, mit vielen Honoratioren aus Stadt und Land. Die Botschaft, die u.a. NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) übermittelte, war die: Ende des Jahres soll das Zentrum übergeben werden, alles liegt voll im Zeitplan und das Budget, ganz wichtig, wird eingehalten.

Es ist ein prägender Gebäudekomplex, bestehend aus drei großen Quadern, der im Süden der Stadt gewachsen ist. Auf dem Areal an der Bochumer Straße / Junkerweg / Claire-Waldoff-Straße werden auf 19.000 Quadratmetern drei Gerichte, 23 Sitzungssäle, 222 Büros und 312 Mitarbeiter ihren Platz finden. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes hat für die Umsetzung 48,5 Millionen Euro Baukosten angesetzt.

Da ist es keine Überraschung, wenn Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) feststellt: „Das Gebäude ist ein prominentes und wird das Stadtbild verändern. Es schiebt sich zwischen die Stadtteile Neustadt und Ückendorf und kann so etwas wie das Tor zu Ückendorf werden.“

Das Hoffen auf weitere positive Effekte

Die Ansiedlungen von Dienstleistern im Umfeld wünscht sich der OB, verweist auf die erste Kanzlei, die in der direkten Nachbarschaft plakativ ihre Ansiedlung ankündigt und hofft auf weitere positive Effekte auch für die Bochumer Straße, deren Revitalisierung eine der ganz großen städtebaulichen Herausforderungen für Gelsenkirchen darstellt.

Viele Gäste kamen zum Richtfest nach Ückendorf.
Viele Gäste kamen zum Richtfest nach Ückendorf. © MARTIN KERSTAN FOTOGRAFIE / FUNK

Pikantes Detail am Rande: Der Sex-Shop gleich gegenüber dem neuen Haupteingang plant dem Vernehmen seinen Umzug an eine andere Stelle.

Was im neuen Justizzentrum untergebracht wird

Derweil sieht Thomas Kutschaty die ganz praktischen Vorteile für den Standort der Justizstadt Gelsenkirchen: die Zusammenführung vieler Stellen unter einem Dach. Der Minister bedankte sich bei allen Mitarbeitern, die durch den teilweisen Wegfall des Amtsgerichtes Gelsenkirchen seit dem Jahr 2013 umziehen, näher zusammenrücken und manch räumliche Enge akzeptieren mussten.

Die zentrale Aufstellung der Gerichte und Verwaltungsstellen würde Ende 2015, spätestens Anfang 2016 ein Ende haben, sagte der Justizminister und zählte auf, was alles untergebracht wird im neuen Justizzentrum Gelsenkirchen: „Das aus den Amtsgerichten Buer und Gelsenkirchen fusionierte neue Amtsgericht, das dann für die gesamte Stadt Gelsenkirchen zuständig ist, das Sozialgericht, das Arbeitsgericht sowie der ambulante Soziale Dienst der Justiz Nordrhein-Westfalen.“